Heimat schmecken – Es kommen regionale Eier ins Osternest

Ansbach – In der heimischen Küche wird es vor allem gekocht und gebraten, zum Kuchenbacken genutzt oder daraus Süßspeisen hergestellt. In der Osterzeit ist das Weiße begehrt, im restlichen Jahr wird mehrheitlich das Braune nachgefragt. Die Rede ist vom Hühnerei.

Kamen in Merkendorf zusammen, um die regionale Eierproduktion und –vermarktung vorzustellen (v.l.n.r.): Regionalmanagerin Andrea Denzinger, Geflügelberater Florian Kriener, Katja Stallwitz (Bammersdorfer Weideei, Bammersdorf/Merkendorf) (Merkendorf), Stellvertretender Landrat Hans Henninger, Margit und Silke Rubensdörfer (Rubensdörfer Vermarktungs-GmbH, Kaierberg/Dentlein am Forst), 1. Bürgermeister Stefan Bach, Dorothee Lehr (Hühnerhof Lehr, Burk), Michaela Schwab (Bauernhof Schwab, Zandt/Lichtenau), Philipp Reinhardt (Regio Reinhardt, Karlsholz/Dinkelsbühl), Marie Behringer (Maries Landgenuss, Merkendorf), Erwin Kotzbauer (Direktvermarktung Kotzbauer, Winkelhaid/Windsbach), Stefan Maul (Verwaltungsleiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf)
(Foto: Landratsamt Ansbach/Josephine Georgi)

Etwa ein Viertel der in Deutschland gekauften Eier wird im Ausland produziert. Dass die Produktion und Vermarktung auch regional funktioniert, zeigt Andrea Denzinger auf. Sie ist Regionalmanagerin des Landkreises Ansbach und traf sich nun mit einigen Eierproduzenten aus dem Landkreis beim mobilen Hühnerstall von Marie Behringer in Merkendorf. „In über 30 unserer Gemeinden kann man regional erzeugte Eier kaufen, wenn nicht in der eigenen, dann nur ein paar Kilometer entfernt in der Nachbargemeinde“, sagt Andrea Denzinger. Dabei sind alle Haltungsformen vertreten, ob ökologische Haltung, Freiland- und Bodenhaltung oder eben im Mobilstall. Teils wird die Landwirtschaft im Haupterwerb betrieben, teils im Nebenerwerb. „Unsere Landwirte produzieren gesunde Lebensmittel mit kürzesten Transportwegen. Ich kann nur dazu aufrufen sie zu unterstützen und die heimischen Eier und Eiprodukte zu essen, nicht nur zur jetzigen Osterzeit, sondern das gesamte Jahr“, appelliert der Stellvertretende Landrat Hans Henninger, der ebenfalls vor Ort war.

„Nur etwa jedes zehnte Ei wird direkt vermarktet, also etwa im eigenen Hofladen, an Eierautomaten oder auf dem Wochenmarkt“, berichtet Florian Kriener, Geflügelberater beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Ansbach. Rund 235 Eier verspeist jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich. Rund die Hälfte davon werden als Schalenei gekauft, der Rest wird in Fertigwaren verarbeitet. Auch die heimischen Eierbetriebe bieten neben dem puren Ei daraus hergestellte Produkte wie Nudeln oder Eierlikör an. Familie Rubensdörfer aus Kaierberg (Dentlein am Forst) etwa hat rund 15.000 Hühner. Die Eier selbst und die daraus produzierten Produkte werden unter der Marke „Hofschmecker“ auch online und im Supermarkt verkauft. Auch Erwin Kotzbauer aus Winkelhaid hat mehrere tausend Hühner, die in Bodenhaltung mit Frischluft-Wintergarten gehalten werden. Er sagt: „Bodenhaltung ist keine Abwertung, sondern eine Aufwertung der früheren Käfighaltung. Über die Hälfte der Legehennen in Bayern leben in Bodenhaltung. Die Tiere in unserem Stall bewegen sich frei, haben Sitzstangen und können ihrem natürlichen Scharrverhalten nachkommen.“ Bei Michaela Schwab aus Zandt (Lichtenau) sind es deutlich weniger Hühner, aber nicht weniger Leidenschaft. Für sie ist es wichtig und erwünscht, dass die Kunden sehen können, wie die Tiere am Hof leben.

So unterschiedlich die Betriebe sind, eines wird deutlich: Alle Landwirte sind mit Herzblut dabei und bieten den Verbrauchern im Landkreis Ansbach die Gewissheit, dass ihr Osterei regional produziert wird, sehr kurze Transportwege hinter sich hat und somit frisch und lecker auf den Tisch kommt.

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