„Klimaschutznetzwerk Altmühlfranken“ will den Klimaschutz im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausenaktiv vorantreiben

Pleinfeld – Klimaschutz und auch die damit einhergehende Energiewende sind aktueller denn je. Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Auswirkungen zeigen deutlich, dass insbesondere bei diesen Themenbereichen akuter Handlungsbedarf besteht.

Gründungsversammlung in Pleinfeld
(Pressefoto)

27 Städte, Märkte und Gemeinden aus dem Landkreis WeißenburgGunzenhausen sowie der Landkreis selbst erkannten bereits im November 2021 einen aktiven Handlungsbedarf und bekundeten ihr Interesse an der Mitwirkung in einem kommunalen KlimaschutzNetzwerk. Daraufhin reichte das Institut für Energietechnik an der Ostbayerischen Technischen Hochschule AmbergWeiden (IfE), welches hier als Netzwerkträger fungiert, den Förderantrag für das Netzwerk beim Fördermittelgeber Zukunft Umwelt Gesellschaft (ZUG) gGmbH ein. Zur Freude aller Beteiligten wurde das geförderte Netzwerk Ende August 2022 bewilligt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert nun im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) das kommunale KlimaschutzNetzwerk für den Landkreis WeißenburgGunzenhausen.

Mit dem kommunalen KlimaschutzNetzwerk setzen die teilnehmenden Kommunen ein starkes Zeichen für den aktiven Klimaschutz. Zum Gründungstreffen des Netzwerks trafen sich die kommunalen Vertreterinnen und Vertreter am 21.10.2022 im Kolpinghaus in Pleinfeld. Die Kommunen identifizierten erste gemeinsame Themenschwerpunkte, wobei u. a. die „Klärschlammverwertung“ als einer der Schwerpunkte festgelegt wurde. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die interkommunale Klärschlammverwertung ein, diese soll die Energie und Ressourceneffizienz auf Kläranlagen steigern. „Klärschlamm ist ein wichtiger biogener Abfallstoff, dessen thermische Energie es effizient zu nutzen gilt und damit auch ein wesentlicher Baustein der Energiewende. Die in den kommenden Jahren in Kraft tretenden Verpflichtungen zur Phosphorrückgewinnungen und Bestimmung der Düngemittelverordnung schränken die bisher etablierten Entsorgungswege für kommunalen Klärschlamm erheblich ein,“ sagt Prof. Dr.Ing. Markus Brautsch. „Mit dem Netzwerk können wir die Umsetzung der interkommunalen Klärschlammverwertung im Landkreis WeißenburgGunzenhausen aber auch alle anderen Energie und Klimaprojekte in den Kommunen forciert vorantreiben.“

Auch aus der Sicht von Landrat Manuel Westphal ist die Gründung des „KlimaschutzNetzwerks Altmühlfranken“ ein weiterer entscheidender Schritt, um das Ziel der Klimaneutralität des Landkreises nach Möglichkeit noch vor der bayerischen Zielsetzung im Jahr 2040 erreichen zu können. „Die im KlimaschutzNetzwerk Altmühlfranken geplanten kommunalen Initiativen und Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung sowie zum Ausbau der Erneuerbaren Energien sind aus meiner Sicht wesentliche Meilensteine für den Zielpfad zur Klimaneutralität des Landkreises, der vom Kreistag im Rahmen der Verabschiedung des „Strategischen Leitbilds Altmühlfranken 2030“ im Dezember 2021 beschlossen wurde“, erklärt Landrat Manuel Westphal.

Im Fokus der dreijährigen Netzwerkarbeit im Klimaschutznetzwerk steht darüber hinaus nicht nur das gemeinsame Erarbeiten konkreter und nachhaltiger Maßnahmen für die einzelnen Kommunen, sondern auch der Erfahrungsaustausch untereinander. Dabei werden die Kommunen fachlich vom Institut für Energietechnik (IfE) GmbH beraten und unterstützt.

Ein weiterer wesentlicher Impulsgeber für das Ziel der Klimaneutralität ist aus der Sicht des Landrats die geplante Erstellung eines landkreisweiten digitalen Energienutzungsplans, der in Kürze durch den Landkreis auf Grundlage eines bayerischen Förderprogramms in Auftrag gegeben werden soll. Der Energienutzungsplan soll einen Betrachtungszeitraum bis 2040 umfassen und im Rahmen einer Meilensteinplanung die Potenziale von
Energieeinsparung und erzeugung zusätzlich in den Jahren 2030 und 2035 abbilden. Eine Besonderheit im Vergleich zu bisherigen Energienutzungsplänen anderer Landkreise und Kommunen stellt dabei die zusätzliche Analyse der Aufnahmekapazitäten des Stromnetzes dar. Daraus können die Netzbetreiber gezielt Informationen für den zukünftigen Netzausbau generieren, so dass auf diese Weise der notwendige Netzausbau passgenauer, exakter und schneller erfolgen kann. Ein abschließendes Ziel des Energienutzungsplans ist die Erstellung eines umsetzungsorientierten und praxisbezogenen Maßnahmenkataloges, der konkrete Handlungsempfehlungen für die einzelnen Kommunen und den Landkreis zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung sowie zum Ausbau der Erneuerbaren Energien aufzeigt.

Als symbolträchtiges Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsweisende Zusammenarbeit im Rahmen des kommunalen KlimaschutzNetzwerks pflanzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam zum Abschluss der gemeinsamen Gründungsveranstaltung in Pleinfeld einen Obstbaum. „Einen Baum pflanzen, bedeutet an die Zukunft zu glauben,“ treffender kann man es kaum formulieren.

Quelle und Bild: Institut für Energietechnik IfE GmbH – Julia Dievernich

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