Klimawandel – Gute Aussichten für Morgen?

Gunzenhausen – In der ausverkauften neugestalteten Stadthalle in Gunzenhausen konnte der Vorstand der Raiffeisenbank Weißen-Gunzenhausen, Wilfried Wiedemann, nicht nur sehr viele Genossenschaftsmitglieder, sondern auch zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und dem öffentlichen Leben zum Mitgliedertreffen 2019 begrüßen. Sie alle wollten sich von dem bekannten TV-Wetterfrosch Sven Plöger und dem Investmentspezialisten der Union Investment, Helmut Batz, über die Themen des Klimawandels und der nachhaltigen Investitionen informieren lassen.

von links: Landtagsabgeordneter Manuel Westphal, Raiffeisenvorstand Gerhard Meyer, Sven Plöger, Helmut Batz, Landtagsabgeordneter Wolfgang Hauber, Bürgermeister Kalr-Heinz Fitz, stellvertretender Landrat Robert Westphal und Raiffeisenvorstand Wilfried Wiedemann

Helmut Batz informierte die Besucher zu Beginn der Veranstaltung in einem Kurzvortrag darüber, dass die Nachhaltigkeit in der Geldanlage ein Trend geworden ist. Nachhaltigkeit ist ein Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen, stellte er fest. Durch Nachhaltigkeitsanalysen können Risiken bei der Geldanlage und der Firmenpolitik frühzeitig erkannt und aufgedeckt werden. Diese Analysen werden dabei nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Staaten erstellt und beeinflussen die Investitionsentscheidungen berichtete Helmut Batz den Zuhörern. „Wir leben in keiner perfekten Welt aber wir können dafür arbeiten“ fasste er zum Abschluss seinen Vortrag zusammen.

Mit dem ARD-Wettermeteorologen Sven Plöger stellte sich ein Referent auf der Bühne der ausverkauften Stadthalle vor, der humorvoll und anschaulich mit einer Mischung aus spannenden Fakten und unterhaltsamen Geschichten seine Zuhörer in den Bann zog. Er erläuterte den Besuchern wie Natur und Mensch gemeinsam zusammen wirken und wie maßgeblich dabei unser Anteil an der globalen Klimaerwärmung ist. „Der Planet Erde braucht uns Menschen nicht, aber wir ihn“ fasste er zu Beginn seines Referats die Problematik zusammen. Wir haben noch 8 – 15 Jahre Zeit für einen Wandel in unserem Umweltverhalten, mahnte er. Aus der Tatsache dass die Prognosen der Klimaforscher aus dem Jahr 1990 für das Jahr 2020 auch eingetroffen sind erkennt man, dass diese Wissenschaftler bereits viele zusammenhänge verstanden haben, lobte er die Forschung. Seit 1990 sind die Temperaturen im durchschnittlichen Jahresmittel konstant gestiegen. Die sich dadurch ergebende Trockenheit bedeutet für die Natur eine Stresssituation. Durch die fehlenden Jetströme im Windsystem der Erde bleiben die Hoch- und Tiefdruckgebiete viel länger an einer Stelle stehen und bewirken dadurch extreme Wettereinflüsse wie Trockenheit, Hagel, Starkregen und Überflutungen.

Der Klimawandel ist für ihn ein gesellschaftspolitisches Problem, dass durch die vielen unterschiedlichen Interessenlagen nur sehr schwer zu lösen ist, warnte Sven Plöger. Jeder muss dabei seine Kaufentscheidungen selbst treffen. Trotz unserer sehr guten Klimaretorik befindet sich Deutschland weltweit auf Platz vier der Länder mit den höchsten CO² Emissionen warnte er. Das Wetter ist der physikalische Zustand der Atmosphäre und die Wetterwahrnehmung ist sehr schwierig, da sie immer subjektiv sein wird. Das Klima hingegen ist die Gesamtheit und Statistik aller Wettererscheinungen. Sven Plöger vergleicht den Klimawandel in seinem Vortrag mit einen Asteroideneinschlag in Zeitlupe.

Der TV-Wetterexperte warnte aber nicht nur vor gefährlichen Entwicklungen sonder hatte auch Lösungsvorschläge für einzelne Maßnahmen zur Verringerung des Klimawandels für seine Zuhörer dabei. Bei einer mit über 80 % viel zu hohen Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen forderte er eine Entkopplung von Energieverbrauch und Emissionen. Sven Plöger machte sich für eine verstärkte Förderung der Wind und Sonnenenergie, die uns unbegrenzt und kostenlos zur Verfügung steht und einen verstärken Einsatz von alternativen Fahrzeugantrieben durch Wasserstoff in Brennstoffzellen stark.

Es kommt auf jeden Einzelnen an, fasste er seine Erkenntnisse zusammen. Die Energiewende ist unvermeidbar und ein Erfolg wenn sie uns China nachmacht.

Mehr Bilder von der Veranstaltung in der Stadthalle finden sie auf unserer Facebookseite altmühlfranken.online.de

(KH)

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