LAG der Region Hesselberg zieht Halbzeitbilanz in LEADER

Hesselberg – Zu einem Arbeitstreffen der besonderen Art lud am vergangenen Freitag die Lokale Aktionsgruppe der Region Hesselberg gemeinsam mit der Forschungsgruppe art nach Unterschwaningen ein. Bei fränkischer Brotzeit und kühlen Getränken kamen rund 25 Akteure zusammen, um zur Halbzeit im LEADER-Programm Bilanz zu ziehen. Ziel der Veranstaltung war es, den bisherigen Fortschritt in den vier Handlungszielen zu analysieren und die Weichen für die kommenden drei Jahre zu stellen.

Ehrliche Antworten gewünscht: Teilnehmer des Workshops bewerten die Arbeit der LAG (Bildrechte: Forschungsgruppe art Triesdorf)

„Es hat sich gezeigt, dass bei zwei von vier Handlungszielen noch Luft nach oben ist“, fasst Prof. Dr. Manfred Geißendörfer von art die Ergebnisse des Abends zusammen. In den Handlungszielen „Klima, Energie, Umwelt“ und „Regionale Wirtschaft“ sind bisher deutlich weniger Projekte umgesetzt und Mittel gebunden, als vor rund drei Jahren in der „Lokalen Entwicklungs­strategie“ anvisiert. „Das liegt auch daran, dass ‚Klima, Energie, Umwelt‘ ein großer Themenkomplex ist, bei dem die Rahmenbedingungen nur schwierig zu gestalten sind“, weiß Thomas Kleeberger, erster Vorsitzender der LAG. Der Verein wird sich deshalb beraten, ob Mittel aus diesem Handlungsziel zeitnah um verteilt werden. Eine Umverteilung wäre auch im Handlungsziel „Regionale Wirtschaft“ denkbar, in dem bislang ausschließlich Tourismusprojekte umgesetzt wurden. „Wir würden gerne enger mit den Unternehmen der Region zusammenarbeiten – LEADER ist für die aber nicht reizvoll, deshalb müssen wir andere Möglichkeiten ausloten“, erklärt LAG-Manager Oliver Sollbach. „Dazu wollen wir in Zukunft gerne die Zusammen­arbeit mit der Hesselberg AG wieder intensivieren“, ergänzt Kleeberger. Erste Gespräche hierzu wurden schon geführt.

Erfolge verzeichnet die LAG hingegen in den Handlungszielen „Daseinsvorsorge“ und „Lebensqualität“. Hier wurden in den letzten drei Jahren bereits zwei Drittel der rund 750.000 Euro Fördermittel gebunden und zahlreiche Projekte erfolgreich umgesetzt. Dazu zählen unter anderem die Neugestaltung des Naturerlebnisbads in Dombühl oder die Innenortsgestaltung durch die Freilegung der Wieseth-Quelle in Weinberg. Auch die Bewahrung und Sichtbar­machung von Kulturdenkmälern stellte einen Schwerpunkt der letzten drei Jahre dar. „Im Bereich Heimatforschung haben wir in der Region besonders viele engagierte Akteure“, berichtet Sollbach stolz.

Auch über die Herausforderungen in der alltäglichen Arbeit der LAG, etwa rückläufige Mitwirkung, wurde angeregt diskutiert. Ein neuer Arbeitsstil, bei dem die Akteure wieder intensiver eingebunden werden, soll die Mitwirkung steigern. „Wir müssen unsere Arbeit besser erklären und den Leuten den Mehrwert von LEADER aufzeigen. Nur so können wir sie wieder begeistern und zur Mitarbeit bewegen“, weiß Sollbach. Durch die Organisation von Exkursionen und Vorträgen sollen außerdem neue Impulse für die Region gesammelt werden.

Quelle: Oliver Sollbach (LAG-Manager)

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