Weißenburg – Den Schüler*innen der FOS/BOS Weißenburg und Gunzenhausen sind bewusst dem Präsenzunterricht ferngeblieben und haben ganz Corona-konform nur mit Schildern still protestiert. Ganz offensichtlich sind sich die Schüler*innen der „individuellen Gefahrenlage“ sehr bewusst.
Die Gründe für das Fernbleiben vom Präsenzunterricht sind logisch und nachvollziehbar. Wieso müssen Schüler*innen einem Infektionsrisiko ausgesetzt werden, mit dem sie zwar nicht sich, sondern ihre Familie in Gefahr bringen, während in ganz Bayern gilt: Eine Person eines Haushalts darf einen anderen Haushalt besuchen? Zusätzlich stellt man die Schüler*innen vor einen Gewissenskonflikt – Gehe ich nicht zur Schule, kann mir im schlimmsten Fall die Teilnahme am Abitur oder Fachabitur versagt werden. Jetzt behilft man sich mit einem kleinen Trick – akzeptierte Fehlmeldungen, statt konkreten Vorschläge. Vorschläge, die Schüler*innen und das Lehrpersonal nicht gegeneinander ausspielen.
Wir vom JUSO Kreisverband Weißenburg und Gunzenhausen sagen: Wieso auf einen schlechteren Wechselunterricht bauen, wenn doch das Homeschooling im Falle der FOS/BOS WUG mehr einbindet und mehr bring? Wieso die Schüler*innen einem Risiko aussetzen? Die bestmögliche Lösung muss miteinander gefunden werden und nicht gegeneinander. Wir sind uns sicher, dass Lösungen vor Ort gefunden werden können. Können Schüler*innen nicht selbst in Abstimmung mit dem Lehrer entscheiden, ob sie lieber den Präsenzunterricht, Home-Schooling oder Wechselunterricht haben möchten? Zuhören und Verstehen ist in diesen Zeiten umso wichtiger, schon allein, deshalb weil man nicht vor Ort Argumente austauschen kann.
Wir können den Schüler*innen durchaus mehr zutrauen! Dies sollten wir schon seit „Fridays for Future“ verstanden haben. Für was haben wir denn ein Bildungssystem, wenn wir unsere Schüler nicht mal in den obersten Klassenstufen als mündige Bürger anerkennen?
Quelle: Juso Weißenburg-Gunzenhausen – Paul Pfeifer