Neujahrsempfang der Wirtschaftsjunioren Gunzenhausen

Gunzenhausen – Traditionell am Dreikönigstag konnte Nicole Vierheller als Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Gunzenhausen rund 80 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Handel, Verwaltung und dem öffentlichen Leben im Saal des Lutherhauses in Gunzenhausen zum Neujahrsempfang begrüßen.

von links: Manuel Reuter (WJ), Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Nicole Vierheller (WJ), Dr. Ingo Friedrich, Helmut Schnotz MdL, Landrat Manuel Westphal

Als Hauptredner berichtete der Präsident des Europäischen Wirtschaftssenats (EWS), Mr. Europa Dr. Ingo Friedrich, in seiner humorvollen Art und Weise von den aktuellen Krisengebieten in der Welt. Er stellte fest, dass die Probleme in der Ukraine, im Nahen Osten oder zwischen Taiwan und China nur durch Verhandlungen und Kompromisse gelöst werden können. Fanatiker, Populisten und Radikale bringen unsere Welt nicht vorwärts. Dies können nur verantwortungsvolle Politiker, die verhandeln und Kompromisse schließen können, erreichen betonte er.

Das Jahr 2024 wird für Europa richtungsweisend werden. Es stehen Präsidentschaftswahlen in den USA und in Russland an sowie Regierungswahlen in 4 europäischen Ländern. Erfreulich ist für Ingo Friedrich aber die Tatsache, dass wir seit 78 Jahren Frieden in Europa haben.Wir leben in Europa in den besten und friedlichsten Zeiten der Geschichte und nur eine gute Politik kann dies erhalten. Die Politik muss gegenüber ihren Wählern Risiken und Fehlentwicklungen schnell benennen und schnell korrigieren forderte er abschließend.

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz blickte in seinen Grußworten auf ein gelungenes und ereignisreiches Jubiläumsjahr mit über 80 Veranstaltungen mit einer breiten Angebotspalette für jedes Alter zurück. Das Jahr 2023 war kein Jahr des Stillstands betonte er. Er verwies dabei auch die Renaturierung der Altmühl und die Neugestaltung der Promenade, den neuen Skulpturenweg und die Erstellung verschiedener Rollatorspuren in der Innenstadt. Aber auch in den kommenden Jahren stehen zahlreiche Investitionen an deren Planungen bereits angelaufen sind. So wird der Bahnhof saniert und das Mobilitätszentrum der Stadt aufnehmen. Zeitgleich wird die Deutsche Bahn den Bahnhof für 30 Millionen Euro barrierefrei gestalten. Weitere Baugebiete werden mit neuen energetischen Technologien erschlossen. Die Sanierung der Kläranlage und die bevorstehende Generalsanierung der Stephanie-Schule sind weitere große finanzielle Herausforderungen für die Stadt in den kommenden Jahren.

Städte funktionieren nur mit einer guten Lebensqualität und nicht nur mit vielen Einzelhandelsgeschäften stellte er fest. Dafür ist auch ein kulturell hochwertiges Angebot und der Ausbau der Mobilität erforderlich. Die anstehende Aufgaben zur Verbesserung der Infrastruktur sind wichtig und können nicht auf spätere Jahre verschoben werden betonte Bürgermeister Fitz.

Wir können auf das bisher in der Stadt geleistete stolz sein, stellte er fest. Es gibt kaum Leerstände in der Innenstadt und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Politik funktioniert beispielhaft in Gunzenhausen. Die erhöhten und viel diskutierten neuen Hebesätze sind wichtig für das Wohl der Stadt um die anstehenden Aufgaben zu erledigen. Die zusätzlichen Aufgaben die der Bund den Kommunen auflädt werden immer schwieriger zu finanzieren wandte er sich in Richtung Berlin. Hier muss wieder mehr das Konnexitätsprinzip, bei dem der anschafft auch bezahlt, beachtet werden.

Die BürgerInnen wollen von der Politik mehr Mut und Offenheit in ihren Entscheidungen. Sie wollen Politiker die ihre Entscheidungen in der Öffentlichkeit auch ehrlich begründen um diese für die BürgerInnen auch nachvollziehbar zu machen, stellte er fest. Dabei müssen die Bürger sich auch auf Veränderungen einlassen und mehr Eigenverantwortung übernehmen. Er forderte abschließend alle auf, das neue Jahr mit Vertrauen, Mut, Gelassenheit und Zuversicht zu beginnen.,

Auch Landrat Manuel Westphal stellte in seinem Grußwort fest, dass die Aufgaben des vergangenen Jahres sich im Jahr 2024 fortsetzen werden. Die notwendige Verbesserung der Infrastruktur im Landkreis erfordert viele Investitionen die nur durch Schuldenaufnahmen finanziert werden können. Die Wirtschaft ist dabei die Grundlage des Wohlstandes der BürgerInnen, betonte er. Daher wird auch der Kunststoffcampus in Weißenburg erweitert, die Wirtschaftsförderung im Landkreis neu ausgerichtet, das Standortmarketing im Landkreis verbessert und Netzwerke neu geschaffen beziehungsweise bestehende Netzwerke ausgebaut. Auch er sieht die finanzielle Überforderungen der Kommunen und Landkreise durch die zusätzlich durch die Bundespolitik geschaffenen Aufgaben. Besonders die Belastung durch die Asyl- und Flüchtlingspolitik und die Folgen des Ukrainekrieges stellt die Kommunen und Landkreise vor Aufgaben die ohne mehr finanzielle Unterstützung des Bundes nicht zu bewältigen sind.

Der Neujahrsempfang wurde musikalisch vom Claus Raumberger-Ensemble umrahmt und endete mit vielen guten Netzwerkgesprächen bei einem kleinen Imbiss.

(KH)

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