Reinhard Ebert will für die ÖDP in den Landtag

Heidenheim – Auch die ÖDP wirft zu den Landtagswahlen im Herbst ihren „Hut in den Ring“. Im hiesigen Stimmkreis haben die wert konservativen Ökodemokraten als Direktkandidat den gebürtigen Hohentrüdinger Reinhard Ebert aus Heidenheim nominiert. Der 54-Jährige Diplom-Ingenieur(FH) der Elektronik ist verheiratet und hat zwei Kinder. Beruflich ist er mit der Entwicklung von Testplätzen für elektronische Leiterplatten bei Sanmina – der früheren „SEL“ – in Gunzenhausen befasst.

Reinhard Ebert (links) und Simon Scherer wollen für die ÖDP in den Landtag einziehen

Sein politischer Werdegang begann 1990 mit dem Eintritt in die ÖDP. Im selben Jahr übernahm er
den Kreisvorsitz des damals neu gegründeten Kreisverbands Weißenburg-Gunzenhausen, den er bis heute innehat. Er wurde 1996 erstmals in den Kreistag gewählt und hat dort seither Sitz und Stimme, seit 2014 als Vorsitzender der kleinen ÖDP-Fraktion.

„Ökologie, Demokratie, Familie“ – dieser politische Dreiklang der ÖDP ist auch Eberts Richtlinie. Der ökologische Ruin des Planeten sei unabwendbar, wenn weiterhin das Dogma vom Wirtschaftswachstum die politische Herrschaft behalte. Die ÖDP sei die einzige Partei, die es wage
den Wachstumswahn von „Höher, Schneller, Weiter“ zu kritisieren. Würden alle Menschen weltweit so leben und wirtschaften wie Deutschland bräuchte es drei Erden, so Ebert. Die Senkung des Ressourcenverbrauchs und die Abwendung der Klimakatastrophe müsse Mittelpunkt allen politischen Handelns werden. Die ÖDP stehe folgerichtig für eine hundertprozentige Wende zu den Erneuerbaren Energien – also dem Ausstieg aus Atom, Kohle und Erdöl – sowie eine entschiedene Verkehrswende. Der Neubau von Flughäfen und Straßen sei zu stoppen, stattdessen die Sanierung und der Unterhalt der bestehenden Infrastruktur sicherzustellen. Auch der Flächenverbrauch müsse drastisch reduziert werden, die ÖDP ist Mitinitiator des aktuellen Volksbegehrens „Betonflut eindämmen“.

Auch in der Agrarpolitik gelte es, endlich umweltschonendes Wirtschaften zu belohnen, um Natur,
Wasser, Artenvielfalt und letztendlich auch den Landwirten selbst das Überleben zu ermöglichen, so Ebert.

Auch in Sachen Demokratie seien schwere Defizite im Land offensichtlich. Derzeit werde das Land
von Günstlingen der Konzerne regiert, so Ebert. Der Abgasskandal der Autokonzerne und die
Zerstörung der Energiewende durch die Energiekonzerne seien aktuelle Beweise, dass die anderen Parteien durch Konzernspenden und Beraterposten korrumpiert seien. Klare Forderung der ÖDP sei hier das Verbot aller Spenden an Parteien durch Unternehmen und Konzerne. Ebert und die ÖDP wollen zudem – nach dem Vorbild der Schweiz – Volksbegehren auf allen Ebenen erleichtern bzw. ermöglichen. Die Abschaffung der STRABS – maßgeblich von der ÖDP mitgetragen – sei ein positives Beispiel dafür, was erreichbar sei.

Auch in der Familienpolitik habe die ÖDP einige Alleinstellungsmerkmale. Während alle anderen
Parteien massiv die Kindererziehung in öffentlichen Einrichtungen protegierten setze die ÖDP auf
echte Wahlfreiheit.

Erreichen will sie dies durch ein sozialversicherungspflichtiges Erziehungsgehalt von Tausend Euro
monatlich je Kind. Dies ermögliche es den Eltern, frei zu entscheiden das Kind in eine
Betreuungseinrichtung – für die dann kosten deckende Gebühren zu bezahlen seien – zu geben oder eben selbst zu erziehen. Der aktuelle massive Ausbau der Betreuungseinrichtungen sei Ebert zufolge nicht durch die Förderung des Kindeswohls begründet sondern dadurch, dass die Wirtschaft und Industrie zusätzliche Arbeitskräfte akquirieren wolle.

Die Umsetzung einer ökologischen Wende und einer fairen Handelspolitik sei auch eine
Grundvoraussetzung zur Bekämpfung der Flüchtlingskrise so Ebert, der hier ein Versagen von
Kanzlerin Merkel sieht. Gleichzeitig fordert die ÖDP aber die konsequente Ausweisung und
Rückführung der Flüchtlinge, deren Antrag rechtsgültig abgelehnt worden ist. Dies sei unabdingbar, um das Vertrauen der Menschen in die Handlungsfähigkeit des Rechtsstaats wiederherzustellen. Während im Asylbereich seit 2015 gravierende Missstände herrschten, die seitens der Regierung konsequent vertuscht wurden, um die Bundestagswahl zu gewinnen, treffe den Normalbürger der Rechtsstaat selbst bei kleineren Vergehen mit aller Härte. Dies gefährde Ebert zufolge die Loyalität der Menschen zum Staat und treibe der AfD immer mehr Wähler zu. Merkel sei verantwortlich für die Spaltung Deutschlands, ja ganz Europas.

Als Listenkandidat für die ÖDP bei der Landtagswahl im Oktober geht aus dem Landkreis der 36-
jährige Simon Scherer ins Rennen. Der in Westheim aufgewachsene Physiker hat nach dem Abschluss seines Diplomstudiums 2006 in München den Quereinstieg in den Lehrerberuf gewagt. Nach zwei Jahren Vorbereitungsdienst in Fürth und Gunzenhausen und Abschluss mit der Zweiten
Staatsprüfung trat er 2009 eine Planstelle als Mathematik- und Physiklehrer am Werner-von-
Siemens-Gymnasium in Weißenburg an. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt mit seiner
Familie in Obenbrunn bei Gunzenhausen in einem zum Sonnenhaus umgebauten Bauernhaus. Vor
zwei Jahren ist er als pädagogischer Mitarbeiter an das Prüfungsamt im Kultusministerium
abgeordnet worden und seit 2017 im Rahmen der Behördenverlagerung am Standort Gunzenhausen für die Organisation des Vorbereitungsdienstes für die Lehrämter an Gymnasien und Realschulen mit verantwortlich.

Politisch steht Scherer, der im Jahr 2009 der ÖDP beitrat, seit 2013 ihr stellvertretender
Kreisvorsitzender und seit 2014 gewählter Kreisrat und Mitglied im Schulausschuss des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen ist, für eine „ökologische Politik mit Weitblick“, die den engen Fokus vom „Hier und Jetzt“ ausweitet auf die Wirkungen unseres Handelns auf die gesamte Welt und die uns nachfolgenden Generationen. Dabei ist ihm die Nichtannahme von Konzernspenden, die Voraussetzung für eine ehrliche und nicht durch Geld korrumpierte Politik steht, ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der ÖDP.

Das Eintreten für die Interessen von Familien, die Ablehnung unseren Wirtschaftswachstums,
welches auf der Ausbeutung unseres Planeten beruht, zählt ebenso zu den Grundsätzen der
politischen Agenda Scherers wie die Abkehr von Atom- und Kohleverstromung und eine
beschleunigte Hinwendung zu 100% Erneuerbaren Energien in Bayern und Deutschland. Speziell die von der CSU durchgesetzte 10-h-Regel mit ihren verheerenden Wirkungen auf den Ausbau der
Windenergie in Bayern kritisiert Scherer mit Blick auf die 2021 abzuschaltenden
Kernkraftwerksblöcke Grundremmingen C und Isar 2 bei Landshut scharf.

Beim Thema „Flucht- und Vertreibung“ sieht Scherer eine große Verantwortung für die
Fluchtursachen vor allem bei den Industrieländern, die das letzte Jahrhundert ihren Wohlstand nicht zuletzt auf dem Rücken ärmerer Länder aufgebaut haben.

Dass ehrliche Politik auch einen grundsätzlichen Lebensstilwandel bei uns allen fordern muss, ist für Scherer deshalb selbstverständlich. Dass ein „weniger“ an Konsum aber nicht immer „schlechter“ ist, kann jeder im Selbstversuch erfahren. „Man muss es sich zum Beispiel nur einmal trauen, auf das neueste Smartphone zu verzichten, nicht den neuesten SUV zu fahren oder wie selbstverständlich mal schnell in den Urlaub zu fliegen.“ Die Umwelt dankt es einem ebenso wie der eigene Geldbeutel.

Quelle und Bild: Reinhard Ebert ÖDP-Kreisvorsitzender

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