Stressfreier Umstieg auf die Bahn

Petersaurach – Jeder kennt sie, keiner mag sie: Die oft nervenzehrende Suche nach einem Parkplatz. Mit einem Pilotprojekt im Landkreis Ansbach arbeitet der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) daran, freie Parkplätze sichtbarer und den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel wie die S-Bahn einfacher zu machen.

Landrat Dr. Jürgen Ludwig, Martin Huber von der Gemeinde Petersaurach und VGN-Geschäftsführer Andreas Mäder (von links) erläuterten die Vorteile der digitalen Parkplatzanzeige an der Bundesstraße 14.
(Foto: Landratsamt Ansbach/Fabian Hähnlein)

„In einem ersten Schritt wurde die P+R-Anlage an der S-Bahnstation Petersaurach-Nord mit Kamerasensoren ausgestattet, um die ein- und ausfahrenden Fahrzeuge anonym zu erfassen“, erklärt Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Andreas Mäder, Geschäftsführer des VGN, ergänzt: „Das System ermittelt in Echtzeit, wie viele freie Parkplätze vorhanden sind. Diese Information steht dann für verschiedene Auskunftssysteme zur Verfügung.“

Schon jetzt werden die Daten von Petersaurach-Nord für eine digitale Anzeigetafel an der Bundesstraße 14 in Richtung Nürnberg genutzt. Diese gibt Auskunft, wie viele Parkplätze aktuell an der Station Petersaurach-Nord frei sind. Damit soll nicht nur der Umstieg auf die S-Bahn erleichtert werden. Martin Huber, Geschäftsleiter der Gemeinde Petersaurach, rechnet auch insgesamt mit weniger Parksuchverkehr und weniger „wildem Parken“. Und wer ursprünglich mit dem Auto in die Stadt fahren wollte, überlegt sich auf diese Art und Weise kurzfristig eventuell doch, auf das öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Das spart Kohlendioxid ein und entlastet die Innenstädte.

Der VGN will die Informationsmöglichkeiten demnächst erweitern. Zukünftig können sich Fahrgäste bei Fahrplanauskünften auf der VGN-Website www.vgn.de sowie in der App „VGN Fahrplan & Tickets“ ihre Verbindungen unter Einbeziehung freier P+R-Stellplätze anzeigen lassen. Sukzessive werden dann alle 130 P+R-Anlagen im Gebiet des VGN einbezogen. Wenn keine Echtzeit-Daten ermittelt werden, wird die Belegung der Plätze anhand vorhandener Zähldaten prognostiziert, erklärt VGN-Geschäftsführer Mäder. Für die Zukunft ist geplant, die freien P+R-Plätze auch auf den Navigationsgeräten in den Autos anzuzeigen.

„In dieser Pilotphase kann die Technik vor Ort getestet werden“, betont Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Das Projekt, an dem auch der Landkreis Fürth mit dem Bahnhof Roßtal und neben dem VGN auch der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) teilnehmen, wird vom Freistaat Bayern gefördert. Letztlich soll geprüft werden, ob das System auf ganz Bayern ausgeweitet werden kann.

Für das Projekt „P+R 4.0“ in Petersaurach werden rund 32.500 Euro investiert, größtenteils vom Freistaat Bayern. Der Landkreis übernimmt rund 6.500 Euro und die jährlichen Wartungskosten in Höhe von rund 500 Euro. Die Gemeinde Petersaurach ist für die Stellplätze und deren Detektion zuständig. „Es geht darum, möglichst viel Verkehr vom Pkw auf die öffentlichen Verkehrsmittel zu lenken. Für die Verkehrswende und mehr Klimaschutz nutzen wir auch die Möglichkeiten der Digitalisierung“, so Landrat Dr. Jürgen Ludwig abschließend.

Quelle: Landratsamt Ansbach – Pressestelle

 

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