Unerwartete Niederlage in Mögeldorf

Gunzenhausen – Mit einer sehr ernüchternden 33:27 (18:13) Niederlage reist der TV Gunzenhausen aus Nürnberg in die Heimat und verbleibt damit mindestens bis zum Wochenende auf Tabellenplatz vier. Mit zwei Siegen aus dem verlegten Vorrundenspiel gegen die SG HG/HSC Fürth am Samstag und dem Spiel gegen die SG Kernfranken II am Sonntag können die Gunners die Tabellenspitze aber zurückerobern. TV Handballer haderten mit einer unzulänglichen Schiedsrichterleistung und vielen unverständlichen Entscheidungen.

TV Gunzenhausen – Handball – Erste Männermannschaft (Foto:TV 1860 Gunzenhausen – Handball)

Große Erwartungen hinsichtlich der Spielkultur wurden in Spiel zwei des Jahres 2018 gesetzt, hatte man doch noch in der vergangenen Woche Rothenburg gewissermaßen im Vorbeigehen geschlagen, und die in den letzten Wochen im Training zurückgefundene Geschwindigkeit im Angriffsspiel zumindest streckenweise wieder angemessen erkennen lassen. Obwohl der Coach zum ersten Mal in der Saison selbst nicht dabei sein konnte, schien man auf das Spiel gut vorbereitet. Weder Überheblichkeit noch Unkonzentriertheit waren am vergangenen Sonntag bei den Spielern des TVG anzutreffen. Auch über das Schiedsrichterduo und deren Art zu pfeifen schien man sich im Klaren und war sich bewusst, dass bereits ein Augenrollen mit einer Zeitstrafe wegen Meckerns geahndet werden könnte. Selbstdarsteller sind zwar in Mittelfrankens schwarzer Zunft mittlerweile eher Mangelware, verschwunden sind sie allerdings noch nicht ganz, was die Gunners im Laufe des Spieles schmerzlich erfahren mussten.

Und dennoch, trotz allen Wissens über die Situation startete der TVG in typischer Manier der letzten zwei Monate. Das Spieltempo wurde von Beginn an verschleppt und keine schnelle Ballstafette konnte verwirklicht werden. Dagegen das übliche Bild. Der Gegner trat auf die halblinke Position weit heraus, der TV verschob das Spiel ins Zentrum und entgegen jeder vorherigen Absprache wurden Einzelaktionen völlig drucklos gesucht. Die Tatsache, dass die TV-Spieler den Gegnern im individuellen Bereich wie erwartet überlegen waren blieb der Grund dafür, dass sich das Spiel bis zum 7:7 ausgeglichen gestaltete und nicht zum jetzigen Zeitpunkt bereits ein größerer Rückstand zu Buche stand. Die größere Sorge des TVG galt allerdings dem Abwehrverhalten. 18 Tore in der ersten Halbzeit sprechen eine deutliche Sprache – gegen keinen Gegner in dieser Saison hatte der TVG bis jetzt 18 Gegentore bis zur Halbzeit zugelassen. Attackiert wurde dieser nur halbherzig und stets erst bei sechs bis sieben Metern. Dass Gunzenhausens einzig mitgereister Torwart Patrick Beck bis Mitte der zweiten Halbzeit keinen guten Tag erwischte, tat sein Übriges zum Halbzeitstand hinzu.

Eine Umstellung in der Abwehr auf eine stabile 6:0 Deckung brachte dann etwas mehr Rückhalt ins Spiel, doch zu diesem Zeitpunkt hatte man sich selbst schon die Chance genommen durch Abgebrühtheit den Kampf gegen die Schiedsrichterleistung gewinnen zu können. In der jetzt völlig zerfahrenen, vom Unterzahlspiel geprägten Partie konnte man die noch verbleibenden, nicht durch die Schiedsrichter abgepfiffenen, „Big Points“, die gerade so zu einem Sieg hätten reichen können, nicht in Tore um münzen und erhielt im Gegenzug unnötige Gegentreffer als Quittung. Hätte man eine angemessene Leistung gezeigt, so hätte, trotz des unanständigen Stempels, den vor allem einer der „Unparteiischen“ dem Spiel aufdrückte, dennoch ein Sieg heraus schauen können. Nach unzähligen Fehlentscheidungen vor allem im Angriffsspiel hatte dieser die Gunzenhäuser Spieler letztlich doch dazu gebracht sich kritisch zu äußern – ein offenes Messer, in das Spieler und Betreuer sehenden Auges rannten, im genauen Wissen darüber, dass der Referee schon ein Schulterzucken zur Zeitstrafe nutzt. Vier Zeitstrafen wegen Meckerns verbunden mit zwei roten Karten stellen ebenfalls einen Rekordwert in der bisherigen TVG Saison dar.

Zwar war die Gunzenhäuser Moral nach einem zeitweisen Sieben-Tore-Rückstand noch groß genug um sich zum Ende wieder auf drei Tore heran zuspielen, aber für eine komplette Aufholjagd in einem solchen Spiel waren die Kraftreserven nicht ausreichend und die Gemüter zu erhitzt.

SpVgg Mögeldorf 2000 – TV Gunzenhausen 33:27 (18:13)

Für den TVG spielten: Beck, M. Butz (1), S. Zatschker, Watzlawik, F. Hanselmann (6), A. Butz (3), Pfahler, Franz (4), Szmal (3), Hüttel (9/4), Feuchtmaier, Blenk, L. Hanselmann, Albingier (1)

Quelle: TV 1860 Gunzenhausen – Handball – Benjamin Franz

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