Theater-Abo

Wir lieben und wissen nichts

Gunzenhausen – Mit „Wir lieben und wissen nichts“ ist dem erfolgsverwöhnten, mehrfach ausgezeichneten Autor Moritz Rinke („Republik Vineta“,

Teresa Weißbach, Helmut Zierl © Jürgen Frahm

„Café Umberto“) mal wieder ein Bühnenknüller gelungen. Das mit allen Wassern der Theaterkunst gewaschene Beziehungsdrama in Quartett-Konstellation – zwei Paare wechseln die Wohnungen, behalten aber ihre Probleme –, das sich durch die Rinke-typischen, unter Dialogwitz versteckten emotionalen Fallstricke auszeichnet, wird nach der Uraufführung am Schauspiel Frankfurt (2012) landauf, landab gespielt und war 2013 sogar zu den Mülheimer Theatertagen eingeladen.

Worum geht es?

Zwei Paare treffen sich zum berufsbedingten Wohnungstausch. Karrierefrau Hannah muss als Zen-Coach für Bankmanager nach Zürich; ihr Freund, der sensible Sebastian, soll sie begleiten. In ihre Wohnung ziehen währenddessen die Tier-Therapeutin Magdalena und ihr Mann Roman. Der ist ein nicht nur im Hier und Jetzt, sondern auch noch im All voll vernetzter Alles-Im-Griff-Typ und das genaue Gegenteil von Sebastian, der an der modernen Welt verzweifelt, in der man via PIN-Codes und WLAN-Router zwar Zugang zu allem Möglichen erhält, nur nicht zu sich selbst. In Roman erkennt Sebastian auf Anhieb seinen Erzfeind – im Gegensatz zu Hannah, die Gefallen an seinen Macherqualitäten findet. Umgekehrt wird Magdalena von Sebastians Melancholie magisch angezogen. Diese vier und ihre Beziehungen geraten im Folgenden immer mehr auf Kollisionskurs – bis bereits seit längerem schwelende Krisen aufbrechen. Doch auch am Schluss dieser äußerst komischen Beziehungstragödie sind alle Beteiligten noch gänzlich ohne Passwort für ihr weiteres Leben.
In einer Produktion des EURO-STUDIO Landgraf ist Moritz Rinkes temporeiches Stück am 12. März 2016 um 20 Uhr in der Stadthalle gunzenhausen zu sehen. Rüdiger Hentzschel führte Regie. Neben Fernseh- und Bühnenstar Helmut Zierl (Sebastian) spielen Uwe Neumann (Roman) und Teresa Weißbach (Magdalena) und Elisabeth Degen (Hannah). Die Bühne entwarf Marcus Ganser, sie Kostüme Sandra Becker.

Fotos: © Jürgen Frahm

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert