Volkstrauertag in Muhr am See

Muhr am See – Die Gemeinde Muhr am See gedachte am Volkstrauertag traditionell den Opfern von Gewalt und Krieg in der ganzen Welt. Die Festreden von Bürgermeister Dieter Rampe, dem VdK Ortsgruppenvertreter Andreas Knödl und Pfarrer i. R. Dietrich Röhrs aus Gunzenhausen, der die Krankheitsvertretung von Pfarrer Karl-Heinz Brendel an diesem Festtag übernommen hat, standen ganz unter den Eindrücken der andauernden Kriege in der Welt.

Bürgermeister Dieter Rampe und der Vertreter der VdK Ortsgruppe Andreas Knödl legten im Beisein von einigen GemeindebürgerInnen und einer Abordnung des Gemeinderats jeweils zwei Kränze an den beiden Ehrenmalen nieder. Der Schützenverein und die beiden Feuerwehren aus Neuen- und Altenmuhr nahmen mit Fahnenabordnungen an den Feierlichkeiten teil. Die Kränze wurden wie jedes Jahr wieder von der Gärtnerei Kolb gestaltet.

Für Bürgermeister Dieter Rampe ist der Volkstrauertag ein besonderer Tag des Gedenkens an die Toten und Vermissten aus den beiden Weltkriegen. Wir gedenken an diesem Tag aber auch den Opfern von Kriegen in der ganzen Welt. Insbesondere an die aktuellen Kriegsopfer in Palästina und der Ukraine. Unsere Gedanken sind auch bei den zahlreichen Bundeswehrsoldaten in der ganzen Welt die fast alle traumatisiert von ihren Einsätzen zurückkehren und bei allen Opfern von Terrorismus, Extremismus, Antisemitismus und Rassismus auch in unserem Land. Am meisten leiden darunter die Kinder, bedauerte er.

Wir haben alle nur eine Welt und Naturkatastrophen suchen uns immer wieder heim erinnerte er in seiner Ansprache. Es leiden immer die Ärmsten und Schwächsten darunter.

Auch für Andreas Knödl ist es eine Verpflichtung im Namen der Opfer in der Ukraine zu sprechen. Alle wünschen sich den Frieden und fragen sich ob er nur durch Krieg ermöglicht wird. Friedensarbeit bedeutet für ihn die Kriegsfolgen zu mildern wie dies auch zahlreiche Deutsche mit ihrem ehrenamtlichen Engagement tun. Friedensarbeit bedeutet aber auch sich an die Opfer der Kriege zu erinnern, betonte er. Für das Ende des Krieges gibt es kein Patentrezept ist er sich sicher. Er wird von Menschen gemacht und nur Menschen können ihn mit diplomatischen Mitteln wieder beenden.

Der Volkstrauertag hat für ihn eine neue Bedeutung mit dem Gedenken an die Kostbarkeit eines Lebens in Frieden erhalten sagt er und bedauerte, dass die radikalen Störungen durch Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus in Deutschland immer stärker werden. Die Grund für die zahlreichen Flüchtlinge liegt nicht in den Menschen sondern im Machtmissbrauch der Herrschenden in den Flüchtlingsgebieten. Der soziale Frieden ist in Deutschland wackeliger geworden, bedauerte er. Der Schwerpunkt der Sozialpolitik muss daher in der Armutsbekämpfung und -vermeidung liegen forderte Andreas Knödl im Namen des VdK die Politik auf.

Pfarrer i. R. Dietrich Röhrs war von den Vorreden sehr beeindruckt. Er stellte seine kurze Andacht unter das Motto aus dem Navi „kehren sie wenn möglich um“. Er forderte die Anwesenden auf zu lernen sich in eine andere Richtung zu bewegen. Wir müssen uns Gott zuwenden damit wir unsere Welt erhalten und sie nicht zerbricht.

Es war gut das die Gedenkfeier mit den Kranzniederlegungen auch dieses Jahr in der traditionellen Form am Kriegerehrenmal in Neuenmuhr durchgeführt werden konnte. Die musikalische Umrahmung übernahm wieder der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde unter der Leitung von Thomas Uhlmann. Die kleine Feierstunde konnte endlich wieder eine sehr intime aber dennoch würdige und nachhaltige Form des Gedenkens garantieren und würdigte damit die zahlreichen Opfer aller bisherigen kriegerischen Auseinandersetzungen.

(KH)

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