Weißenburg

CSU fordert Gutachten zum Neulinger Gelände

Weißenburg – Die Meinungen in Sachen Neulinger Gelände, insbesondere in der Frage, ob sich dort ein Bäcker Schmidt in einer

Größenordnung wie in Roth oder Hilpoltstein ansiedeln darf, prallen hart aufeinander. Verschiedenste Begründungen werden sowohl dafür angeführt, warum dies auf keinen Fall sein darf, als auch  dafür, warum man sich eine solche Chance für Weißenburg nicht entgehen lassen darf.

Es besteht derzeit eine historische Chance, eine altstadtnahe Fläche einer neuen und sinnvollen Nutzung zuzuführen, welche Weißenburg voran bringt.  Die CSU-Fraktion sieht dabei das Neulinger-Gelände und den  Seeweiher in einem untrennbaren Zusammenhang. Der Seeweiher als ein Sahnestück Weißenburgs lädt bislang leider weder Weißenburger noch Touristen zum Verweilen ein. Ein Cafe oder eine andere gastronomische Einrichtung auf dem Neulinger Gelände mit einer entsprechenden Sonnenterrasse und Blick auf den Seeweiher böte genau diese Möglichkeit.

Ob Jung oder Alt, mit wem man in Weißenburg auch spricht: Beim Thema „Essen und Trinken am Seeweiher“ erntet man zumeist zustimmendes Nicken. Natürlich ist es schade, daß die Zeiten der Kaffeehäuser des alten Schlags im Stadtzentrum schon lange vorbei sind; viele Weißenburger erinnern sich noch an die von Alt und Jung gern besuchten Cafe Mödl oder Cafe Schweppermann. Ein modernes Äquivalent dazu am Seeweiher hätte wohl für viele Menschen Charme und zöge auch Nicht-Weißenburger an.

Aber wie groß darf eine solche moderne Gastronomie sein ohne dem Geschäftsleben der Altstadt zu schaden? In Hilpoltstein betreibt die Bäckerei Schmidt einen „Geniessertreff“ mit ca. 500 Quadratmeter Gesamtfläche, in Roth sind es sogar über 700 qm. Herr Hutzelmann vom Büro Geoplan hat in einer nicht öffentlichen Klausursitzung des Stadtrates Zahlen über angeblich drohende Umsatzverluste der Altstadt-Gastronomie bei einem ähnlich großen Cafe in Weißenburg vorgetragen. Inhalte dieser nicht-öffentlichen Sitzung wurden öffentlich gemacht. Dass Herr Hutzelmann in dieser Klausursitzung einen wesentlichen Teil seiner Zahlen als nur bedingt belastbar bezeichnet hat, blieb dabei jedoch verschwiegen.

Nicht belastbare Zahlen kann man glauben oder nicht. Die Stadträte sollten aber bei solch weitreichenden Entscheidungen nicht „glauben“ müssen, sondern belastbare Zahlen und Fakten für ihr Votum haben. Von daher führt zum jetzigen Zeitpunkt eine Diskussion um diese „Glaubensfrage“, ab welcher Größe ein solches Cafe bzw. eine gastronomische Einrichtung für das Geschäftsleben in der Altstadt schädlich ist, nicht weiter.

Die Lösung wäre simpel: Man müsste nur die Vorschriften des Bundesbaugesetzes befolgen. Denn nach diesen Vorschriften muss der Bauantragsteller durch ein Gutachten die Unschädlichkeit seines Bauvorhabens für die Altstadt nachweisen. Wenn ein solches Gutachten durch einen unabhängigen und von der Stadt mitzubestimmenden Gutachter erstellt würde, wäre die „Glaubensfrage“, wie groß ein  Bäcker Schmidt auf dem Neulinger-Gelände sein darf sachlich beantwortet. Der  Stadtrat könnte sachgerecht  entscheiden und der Bauherr ohne weiteren zeitlichen Verzug voran kommen.

Quelle: CSU Weißenburg – Klaus Drotziger

 

Die CSU-Fraktion stellt sich seit geraumer Zeit die Frage, warum der Oberbürgermeister dem Bauantragsteller und dem  Stadtrat  nicht schon längst diesen Weg vorgeschlagen hat. Hat er Angst vor dem Ergebnis dieses Gutachtens, weil das Ergebnis nicht so sein könnte, wie er und seine Fraktion sich das vorstellen?

Die CSU Weißenburg fordert, dass – statt einer weiteren Diskussion mit wenig belastbaren Argumenten – ein solches Gutachten vom Bauherrn eingefordert wird, um erforderliche Entscheidungen auf eine sachliche Basis zu stellen.

 

Die CSU-Fraktion stellt sich im Übrigen auch die Frage, warum mit der Idee auf dem Neulinger-Gelände ein Hotel Garni zu errichten vom Oberbürgermeister so zögerlich und vage umgegangen wird. In der vom Stadtrat für nicht wenig Geld in Auftrag gegebenen Hotelstudie hatte sich dieser Standort als der beste dargestellt. Wo ist der vehemente Einsatz des Oberbürgermeisters dafür, dass neben einer gastronomischen Nutzung des Neulinger-Geländes dort auch ein Hotel entsteht? Der  Bauherr scheint sich einer solchen Variante keineswegs grundsätzlich zu verschließen, bekommt aber von der Stadtführung anscheinend widersprüchliche Antworten, statt eines eindeutigen Zeichens.

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