Windkümmerer für Altmühlfranken

Weißenburg – Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat sich für die Initiative „Windkümmerer 2.0“ des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie beworben und nun die Zusage erhalten, dieses kostenlose staatliche Beratungsangebot nutzen zu können.

Mit dem am 01.02.2023 in Kraft getretenen „Windenergie-an-Land-Gesetz“ werden den Bundesländern Flächenziele für den Ausbau der Windenergie vorgegeben. Auch in Bayern muss das Flächenziel von 1,8 Prozent der Fläche bis Ende 2032 für den Ausbau von Windkraftanalgen erreicht werden. Die Windkraft ist ein zentraler und unverzichtbarer Baustein der Energiewende. Daher startete das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Anfang des Jahres erneut die Initiative „Windkümmerer 2.0“ für Kommunen und Landkreise.

Mit dem Programm unterstützt das Staatsministerium Kommunen und Landkreise kostenlos durch regionale, sog. „Windkümmerer“ bei der Umsetzung von Windenergieprojekten. Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hat sich für dieses professionelle und neutrale Beratungsangebot beworben und Landrat Manuel Westphal konnte nun die offizielle Zusage entgegennehmen.

„Auch der Ausbau der Windenergie ist ein wichtiger Faktor bei der Energiewende. Dies kann allerdings nur gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erfolgen. Mit der Unterstützung durch die Initiative ‚Windkümmerer 2.0‘ hoffen wir, dass uns ein verträglicher Ausbau der Windenergie im Landkreis gelingen kann und wir so auch Wertschöpfung für die Bürgerinnen und Bürger heben können“, erklärt Landrat Manuel Westphal.

Neben dem Landkreis selbst haben elf Kommunen aus dem Landkreis ebenfalls Interesse an der Initiative „Windkümmerer 2.0“ angemeldet, wie eine Interessensabfrage der Klimaschutzmanagerin des Landkreises ergeben hat. Diese Kommunen können nun ebenfalls dieses Beratungsangebot in Anspruch nehmen. Die Energieagentur Nordbayern GmbH aus Nürnberg ist der zuständige Windkümmerer für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen und wird nun, nach Erhalt der offiziellen Zusage, mit der konkreten Beratung starten.

Die Windkümmerer können die Landkreise und Kommunen bei nachfolgenden Anliegen zum Thema Windkraft fachlich unterstützen und beraten:

  • Bestands- und Potenzialanalyse der Windenergie (z.B. Flächenprüfung, Aufzeigen konkreter Realisierungsmöglichkeiten, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen)
  • rund um Windenergie sowie bei gemeinsam gedachten Projekten mit einer Kombination aus Windenergie/ Photovoltaik/ Energiespeicherlösungen
    (z.B. Unterstützung bei Fragestellungen zu Genehmigungen, Gutachten, Beteiligungsmöglichkeiten, Bürgerwindenergieprojekten, Ansprechpartnerinnen und -partnern, energiefachlichen und energiewirtschaftlichen Themen, Repowering)
  • bei der projektbegleitenden Öffentlichkeitsarbeit (z.B. gemeinsames Erarbeiten von Argumenten für die Windenergie vor Ort, Unterstützung bei Organisation und Durchführung von Informationsveranstaltungen sowie inhaltliche Befüllung von Informationsmaterialen wie Flyern o.ä.)
  • Moderation und Vermittlung (z.B. zwischen konträren Interessensgruppen, Organisation und Moderation von Austauschrunden/ runden Tischen o.ä.) Flächensicherung (z.B. Aufzeigen von kommunalen Steuerungsmöglichkeiten, Flächenpooling, Unterstützung bei Verhandlungen mit Grundstückbesitzerinnen und -besitzern)
  • bei der Bauleitplanung (z.B. Aufstellen von Flächennutzungs-, und Bebauungsplänen)
  • Neutrale, fachlich basierte Nennung weiterer Fachexpertinnen und Fachexperten.

Die Landesagentur für Energie und Klimaschutz übernimmt die bayernweite Steuerung und Vernetzung der Windkümmerer und steht im ständigen Austausch mit den entsendeten Windexperten und unterstützen diese beim Erreichen der Ziele der teilnehmenden Kommunen und Landkreise. Das Beratungsangebot der Windkümmerer können Landkreise und Kommunen nur in Anspruch nehmen, wenn diese rein kommunale oder bürgerenergiegenossenschaftliche Windenergieprojekte umsetzen möchten. Somit wird durch die Beratung bei der Realisierung von Windenergieprojekten im Rahmen der Initiative „Windkümmerer 2.0“ auch die regionale Wertschöpfung vor Ort gestärkt.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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