11 Fälle der Delta-Variante im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen nachgewiesen

Weißenburg – Auch im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen wurde die Delta-Variante, die sich zunehmend in Deutschland ausbreitet, bereits bei elf Fällen nachgewiesen. In den offiziellen Statistiken des LGL und des RKI tauchen bisher nur zehn Fälle auf, da die Fälle aufgrund einer Software-Umstellung auf SORMAS X im Gesundheitsamt im Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen nun erst nachgemeldet werden konnten.


Bei einem Corona-Ausbruchsgeschehen im Landkreis Mitte-Ende Mai wurden dem Gesundheitsamt im Nachgang mit Zeitverzögerung von einigen Wochen bei elf Personen von den entsprechenden Laboren der Befund einer Delta-Variante nachgemeldet. Die betroffenen Personen konnten mittlerweile als genesen aus der Quarantäne entlassen werden. Aus deren Umfeld wurden in den vergangenen vier Wochen keine weiteren Fälle bekannt. Das Ausbruchsgeschehen ist damit eingedämmt.

Den Befund über das konkrete Vorliegen der Delta-Virusvariante bekommt das Gesundheitsamt aufgrund der notwendigen Gesamtgenomsequenzierung, die sehr aufwendig ist, erst zwei bis drei Wochen später. Bei dieser Untersuchung wird das gesamte Genmaterial des Virus entschlüsselt. Das kann nicht in jedem Labor durchgeführt werden. Sie wird auch nicht routinemäßig angewandt, sondern nur bei ausgewählten Proben, im Rahmen von Testwochen oder auf Anforderung des Gesundheitsamtes.

Um die britische Variante, also die Alpha-Variante, nachzuweisen genügt die sogenannte variantenspezifische PCR (vPCR), die bei jedem positiven PCR-Test durchgeführt wird. Mittlerweile ist die Alpha-Variante die vorherrschende Virusvariante im Landkreis. Für die Delta-Variante ist bisher dieser vPCR-Nachweis nicht verfügbar, so dass der Nachweis durch Sequenzierung deutlich aufwendiger und zeitintensiver ist.

Da die Gesamtgenomsequenzierung erst im Anschluss an den vPCR-Test erfolgt und zum Teil an ein durchführendes Labor weitergeschickt werden muss, dauert es oft einige Wochen, bis das Ergebnis dem zuständigen Gesundheitsamt vorliegt.

Durch die nahezu zeitgleich zum Ausbruchsgeschehen im Mai erfolgte Software-Umstellung auf das Programm SORMAS X und der damit verbundenen Umstellung der bisherigen Meldesystematik konnten diese Delta-Nachbefunde nur nachträglich zu den Fällen hinzugefügt, jedoch nicht umgehend gemeldet werden. Daher fanden sich bisher auch nur vier von elf Delta-Fällen in der offiziellen Statistik des LGL.

Das Gesundheitsamt in Weißenburg-Gunzenhausen arbeitet als einziges Gesundheitsamt in Mittelfranken seit Mitte Mai 2021 mit SORMAS X, einer neuen Software zur Erfassung der meldepflichtigen Coronafälle. In Zukunft sollen mehr Gesundheitsämter auf dieses Programm umgestellt werden.

Über eine Schnittstelle werden die täglichen Neuinfektionen an das RKI übermittelt. Hier kam es leider insbesondere zwischen dem 19. und 21. Juni 2021 zu Fehlern. Die Ursache musste erst in Abstimmung mit dem RKI gefunden und bereinigt werden, so dass am 22. Juni 2021 drei Fälle nachgemeldet werden mussten. In diesem Zug konnten auch sechs weitere Befunde der Delta-Variante nachgemeldet werden, welche bekannten Fällen aus dem Zeitraum Mitte-Ende Mai zugeordnet werden konnten.

Auch in den nächsten Tagen ist mit nachträglichen Korrekturen der Corona-Fallzahlen beim LGL und RKI zu rechnen, da derzeit noch einmal alle Daten zwischen dem Gesundheitsamt Weißenburg-Gunzenhausen und dem LGL abgeglichen werden.

„Wir hoffen, in Zukunft ohne weitere Probleme mit dem Programm SORMAS X arbeiten zu können und alle Meldungen auch wieder zeitnah übermitteln zu können“, so die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Miriam Schneider.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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