Alles über Liebe – eine Komödie von Stephan Eckel

Gunzenhausen – Die für den 14. April angekündigte Vorstellung von „Alles über Liebe“ musste auf den 21. April um 20 Uhr verschoben werden. Das Kulturbüro der Stadt Gunzenhausen lädt zu dieser kurzweiligen Komödie mit den bekannten Schauspielern Giovanni Arvaneh, Renan Demirkan und Tanja Schumann in die Zionshalle der Stiftung Hensoltshöhe ein.

Szenenbild mit Tanja Schuhmann und Giovanni Arvaneh (Bildrechte © Bernd Boehner)

Mit Kleenex-Packungen und zwei weit auseinander sitzenden Gestalten beginnt die rasante erste Sitzung der Paartherapie, die Anna und Carlos als letzte Möglichkeit erwogen haben, um ihre Beziehung zu retten. Vor einer zunehmend überforderten Therapeutin sagen sich die beiden so kräftig die Meinung, dass die Fetzen fliegen und sogar ein Schaumstoffschläger zum Einsatz kommt.

Ihr Problem heißt Ehe – mit all den Erwartungen, Entbehrungen und Enttäuschungen, die beide damit verbinden. Mal witzig und mal bitter ernst werden in der Therapiestunde alle großen Missverständnisse zwischen (Ehe-)Mann und Frau, Vater und Mutter, Schwiegersohn und Tochter aufs Tapet gebracht. Anna leidet nicht nur unter quengelnden und kreischenden Kindern beim abendlichen Einkauf, sondern auch unter dem Verlust ihrer einstigen Anziehungskraft auf das andere Geschlecht, darunter, dass ihre Welt immer mehr zu schrumpfen scheint und unter Zwergen- und Piratenkostümen, die sie für das nächste Kindergartenfest produzieren muss. Carlos kämpft dagegen um den Spaß in seinem Leben als verheirateter Mann und hasst es, als Vater immer den schwarzen Peter zugeschoben zu bekommen, ganz gleich, was er tut.

Zwischen Anklagen, Aggressionen und Absurditäten werden Episoden aus dem Eheleben anschaulich rekonstruiert: Ein Horror-Urlaub mit anderen Pärchen, die Kindertanzgruppe, die vollbusige Praktikantin und der Halbfett-Kartoffelsalat der Schwiegermutter. Kaum ein zwischenmenschliches Problem bleibt unerwähnt, und so manches Paar wird sich hier wiedererkennen: Vor Jahren noch stürmisch verliebt, sitzt man ruckzuck mit zwei Kindern in einem Reihenhaus. Aber muss es denn immer so sein, dass der Alltag die Liebe auffrisst? Zwischen den Zeilen des schnellen und pointenreichen Schlagabtauschs des Paares offenbart sich, mal auf urkomische, mal auf sehr anrührende Weise, schließlich doch noch das Band, das Anna und Carlos zusammenhält: Die Liebe! Eine ebenso freche wie bitterböse Komödie über das romantisierte Ehebild und eine hemmungslose Reflexion (un-)möglicher Alternativen.

Giovanni Arvaneh wurde 1964 in München geboren. Von 1987 bis 1990 studierte er an der renommierten Neuen-Münchner-Schauspielschule ,Ali Wunsch-König‘ und machte zusätzlich eine Musicalausbildung zum Sänger und Tänzer. Im Fernsehen sah man ihn unter anderem im „St. Angela“, „Balko“, „Unser Charly“, „Soko 5113“, „Motorradcops“ und „Küstenwache“. Im Theater spielte er in „Der Brandner Kaspar“, „Wie es Euch gefällt“, „Falco meets Amadeus“, „Romanze in D“ u. a. Vor allem durch seine Fernsehrolle im „Marienhof“, wo er mit Unterbrechungen von 1994
bis 2010 den Türken Sülo Özgentürk verkörperte, erlangte er große Bekanntheit. In seiner Freizeit fährt er leidenschaftlich Motorrad, beschäftigt sich mit Psychologie, Kunst und Literatur und kocht sehr gerne für seine Familie und Freunde italienisch und persisch.

Renan Demirkan kam im Alter von sieben Jahren aus Ankara nach Hannover. Nach dem Abitur studierte sie Wirtschaftswissenschaften und Politologie, zum Schauspiel kam sie durch puren Zufall: Sie begleitete eine Freundin zur Schauspielschule und bestand selbst die Aufnahmeprüfung. Bühnenengagements in Nürnberg, Dortmund, Köln und Hamburg folgten. Sie spielte u. a. Rollen in „Wassa Schelesnowa“, „Wie es Euch gefällt“, „Trommeln in der Nacht“, „Frühlings Erwachen“, „Romeo und Julia“, „König Lear“, „Die Palästinenserin“, „Bluthochzeit“ und „Irgendwann im Leben“.
Hinzu kamen zahlreiche Auftritte in Film und Fernsehen, u. a. im Kinothriller „Zahn um Zahn“ an der Seite von Götz George, mit dem ihr 1985 der Durchbruch gelang.
Für ihr Bühnenstück „Respekt“ erhielt sie 1998 das Bundesverdienstkreuz. Dieses überreichte ihr der damalige Bundespräsident Roman Herzog. Weitere Preise und Auszeichnungen waren der NRW Förderpreis für Theater, der Adolf-Grimme-Preis, die Goldene Kamera, der Hessische Darstellerpreis für Film u. a. Große Anerkennung fanden Demirkans eigene Programme wie „…aber es kamen Menschen“ (Schauspielhaus Nürnberg, 1981), „Worte, Geschichten und Lieder“ (Schauspielhaus Dortmund, 1983), „Bosnien weint. Lyrik aus dem Krieg“ (WDR Köln, 1996), „Auf meine bescheidene Art werde ich ein Gott sein“ (1997) oder „Über Liebe, Götter und Rasenmäh’n – Wie buchstabiert man Liebe?“ (2002/03). Für das Tournee-Theater THESPISKARREN war sie 2009/2010 in der sehr erfolgreichen Bühnenfassung von „Lieben Sie Brahms?“ zu sehen. In der Saison 2009/2010 spielte sie an der Seite von Wolfgang Seidenberg in „Zweifel“, einer Koproduktion der Schauspielbühnen in Stuttgart (Altes Schauspielhaus) und dem EURO-STUDIO Landgraf.
Eine bemerkenswerte Seite von Renan Demirkans künstlerischer Arbeit ist auch ihre schriftstellerische Tätigkeit. Ihr Debüt-Roman „Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker“ (1991) wurde in fünf Sprachen übersetzt. Es folgten „Die Frau mit Bart“ (1994), „Es wird Diamanten regnen vom Himmel“ (1999) und „Über Liebe, Götter und Rasenmäh’n – Wie buchstabiert man Liebe“ (2003) nach ihrem gleichnamigen Soloprogramm.

Tanja Schumann ist vor allem bekannt aus der erfolgreichen Comedy-Serie „RTL Samstag Nacht“. Diese Show wurde mit dem Bambi, den Bayerischen Filmpreis und den Goldenen Löwen ausgezeichnet. Aber auch an anderer Stelle kam Tanja Schumanns Hang zum Komödiantischen voll zum Tragen. In der Verbraucher- Show „Wie bitte?!“, in „Mensch Markus“, in der Talkrunde „ Blond am Freitag“ oder als Ratefuchs in „Was bin ich?“ (2000-2004). Darüber hinaus übernahm sie Gastrollen in Serien wie „SOKO 5113“, „Die Rettungsflieger“, „Balko“ „Tatort“ und „Notruf
Hafenkante“ und war in den Jugendfilmen „Pinky und der Millionenmops“ und „Hilfe, ich bin ein Junge“ im Kino zu sehen.
Tanja Schumann fühlt sich aber auch auf der Bühne heimisch. Schon als Kind begann sie mit Ballettunterricht, später machte sie neben dem Sportstudium eine Musical Ausbildung in ihrer Heimatstadt Hamburg. Neben ihrem Auftritt in „Große Freiheit Nr.7“ mit Freddy Quinn und Musical-Engagements wie z. B. „West Side Story“ spielte sie 2000 auch an der Seite von Matthieu Carriere in „Der Ölprinz“ in Bad Segeberg. In den letzten zehn Jahren zeigte die Schauspielerin auf diversen Bühnen in Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Hannover und Braunschweig ihr komisches Talent. Sie kehrte zum Musical zurück und sang und tanzte sich durch „Non(n)sens“,
„Hairspray“ und „Addams Family“.
2014 sprang die sportliche Allrounderin mit einem Tandem-Sprung aus einem Flugzeug und landete im Dschungel, wurde Vierte bei „Ich bin ein Star – holt mich hier raus!“. Sie hat ihr eigenes Buch geschrieben, „6 Jahre Taschengeld“, und einen eigenen Song herausgebracht: „Ich hab ein Reihenhaus in Hamburg auf der Reeperbahn“. Sie moderiert und synchronisiert, wo immer ihre Präsenz und sympathische Ausstrahlung gefordert wird. Im Sommer 2016 ist Tanja Schumann zum zweiten Mal bei den Piraten-Open-Air Festspielen in Grevesmühlen in „Das Geisterschiff“ zu sehen.

Karten gibt es — unter anderem — bei der Gunzenhäuser Tourist Information (Rathausstraße 12, Tel. 09831/508-109), der Buchhandlung Fischer (Hensoltstraße 35 a, Tel. 09831/2380), der Tabakbörse Stöhr (Ansbacher Str. 11, Tel. 09831/89428) und beim Altmühl-Boten (Marktplatz 47, Telefon 0 9831/ 5 00 80) und bei www.reservix.de.

Wie gewohnt startet der Bus um 19.25 Uhr in Frickenfelden am Festplatz, um 19.27 Uhr an der Steinkreuzstraße, um 19.30 Uhr an der Lerchenstraße, um 19.33 an der Waldstraße, um 19.35 Uhr an der Berufsschule, um 19.38 Uhr am Reutberg in der Paracelsusstraße, um 19.40 Uhr an der ehem. Sparkassenfiliale in der Südstadt, um 19.42 Uhr am Seniorenwohnheim in der Reutbergstraße und um 19.45 Uhr am Vierjahreszeitenbrunnen am Altersheim.

Die Fahrt ist für Abonnenten kostenlos, für Nicht-Abonnenten beträgt der Fahrpreis für die einfache Fahrt einen Euro. Nach der Veranstaltung bedient der Bus die gleichen Haltestellen in umgekehrter Reihenfolge.

Die Stadt Gunzenhausen weist darauf hin, dass das Parken im Gelände der Hensoltshöhe nicht erlaubt ist. Lediglich Personen mit Gehbehinderung und entsprechendem Schwerbehinderten-Ausweis ist es gestattet, nach dessen Vorlage das Fahrzeug auf dem Parkplatz an der Zionshalle abzustellen. Diesem Personenkreis stellt das Kulturbüro nach Vorlage des Ausweises eine Parkberechtigung aus.

Die Stiftung Hensoltshöhe stellt freundlicherweise den Theaterbesuchern drei Parkplätze zur Verfügung. Von dort aus bringen Shuttle-Busse die Gäste zur Zionshalle. Diese Parkplätze sind am Sonnenhof in der Frickenfelder Straße 17, am Familienzentrum, Lindleinswasenstraße 21 und an der Fachakademie für Sozialpädagogik, Lindleinswasenstraße 30.

Um zu gewährleisten, dass alle Theaterbesucher rechtzeitig an der Zionshalle sind, wird empfohlen, bereits um 19 Uhr zu kommen, da nicht alle Gäste gleichzeitig gefahren werden können. Das Theaterprogramm beginnt pünktlich um 20 Uhr. Theatergäste können auch an der Hauptpforte zusteigen und zur Zionshalle fahren.

Quelle: Stadt Gunzenhausen – Kulturamt

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