Auf den Spuren der römischen Geschichte – Testbetrieb am Altmühlsee

Altmühlsee – Die Römerboote vom Altmühlsee sind nach wie vor von großem Forschungsinteresse: Nun haben wieder wissenschaftliche Tests stattgefunden. Diese wurden von einer internationalen Fernsehproduktionsfirma begleitet und voraussichtlich ab April 2024 wird der Altmühlsee dann weltweit, zuerst in Amerika, in zwei Dokumentationsserien zu sehen sein: „Lost Treasures“ und „At the Edges of the Roman Empire“.

Fotos: Sabrina Pfau

Die Filmaufnahmen erstreckten sich über einen Zeitraum von zwei Wochen. Am 29. September 2023 begannen mit insgesamt 90 Freiwilligen aus der Region und der Friedrich-Alexander-Universität die Tests an den beiden Römerbooten, deren Leistungen mit neuen technischen Features vorgenommen wurden. Es sollten die Leistungsmöglichkeiten der beiden unterschiedlich gebauten Boote vergleichend gegenübergestellt werden: Die Wendigkeit, der Wasserwiderstand, die Schnelligkeit, die optimale Ruderfrequenz und -bewegung, auch mit eigens für die Boote konstruierte Messdollen. Weiter wurden sechs Segeltypen auf verschiedenen Kursen auf beiden Booten getestet, auch mit unterschiedlichen Reff- und Segelkonfektionen – kompliziert, aber alles soll dem Zweck dienen, zu klären, warum der eine dem anderen Bootstyp, in welchen Bedingungen und für welche Zwecke überlegen war.

Auch Katapulte verschiedener Generationen und Typen sind originalgetreu nachgebaut und wissenschaftlich getestet worden, dies am 13. Oktober 2023, auch wieder unter der Beobachtung der englischen Filmproduktionsfirma, die extra dafür aus Kroatien von einem Dreh zurückgekehrt ist. „Wir haben die Katapulte als Feldgeschütze und Festungswaffen in ihren jeweiligen Einsatzfeldern getestet, beim Schnell-Kadenz schießen – also wieviel Schuss pro Minute -, beim Zielschießen und beim Fernschießen“, betont Projektleiter Professor Dr. Boris Dreyer von der Friedrich-Alexander-Universität. „Die Ergebnisse sind überraschend und wie im Falle der Bootstests wissenschaftlich richtungsweisend. Höhepunkt war der Onager, ein einarmiges Katapult, mit dem schwere Steingeschosse abgeschossen wurden. Mit Zugkräften von weit über 400 kg wurden am Freitag die schweren Geschosse auf der Wiese neben der Wasserfontaine mit der freundlichen Erlaubnis des Besitzers abgeschossen. Wir sind auf die Auswertungen gespannt.“

Quelle: ZV Altmühlsee – Manuel Grosser

Fotos: Sabrina Pfau

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