Jugendarbeit

Minigolf einmal anders

Gunzenhausen – Seit Oktober sind die „Respekt-Buddies“ nun an der Stephani-Mittelschule im Einsatz.

Die elf speziell ausgebildeten Schüler der zehnten Jahrgangsstufe konnten in der Zwischenzeit viele Aktionen erfolgreich für und mit den Schülern der Übergangsklasse durchführen. Als großes Highlight stand ein Ausflug in die Schwarzlichtfabrik nach Nürnberg auf dem Programm. Dabei wurden die Kinder und Jugendlichen von Katharina Meister vom Jugendzentrum Gunzenhausen sowie Jugendsozialarbeiter Thomas Pfaffinger begleitet und erlebten dort Minigolfen in einer leuchtenden Fantasiewelt aus Farben, Licht und Formen mit 3D-Effekt.

Die Übergangsklasse besuchen derzeit 17 Jungen und Mädchen aus Ausländer-, Asylbewerber- und Flüchtlingsfamilien. Übergangsklassen bringen viele Vorteile mit sich, beinhalten jedoch auch die Gefahr, dass die Schüler dort wenig in Kontakt mit Jugendlichen der Regelklassen kommen. Hieran setzt das Projekt der „Respekt-Buddies“ an: Die ehrenamtlich tätigen Schüler unterstützen ihre Schützlinge beim Erwerb der deutschen Sprache und der kulturellen sowie sozialen Integration. Dies soll insbesondere durch die Durchführung gemeinsamer Freizeitaktivitäten erreicht werden, die vor allem das praktische Sprechen im Alltag unterstützen und das gegenseitige Kennenlernen fördern. Hierdurch können letztlich wichtige Schritte zu einer gelingenden Integration geleistet werden. Finanziell unterstützt wird das Projekt durch die Bürgerstiftung Altmühlfranken.

Die Gruppe trifft sich immer dienstags im Jugendzentrum in Gunzenhausen. Unter Anleitung von Praktikantin Stefanie Seitz, Sozialpädagogin Katharina Meister und Sozialpädagoge Thomas Pfaffinger, der beim Diakonischen Werk Weißenburg-Gunzenhausen im Jugendmigrationsdienst und der Jugendsozialarbeit an der Stephani-Mitteschule tätig ist, standen die ersten Treffen unter dem Gesichtspunkt des Kennenlernens: Neben verschiedenen Spielaktionen wurde gemeinsam gekocht und gegessen. Zudem galt es, Plakate zu den Herkunftsländern zu gestalten und diese den anderen vorzustellen. Bei einer Rallye durch Gunzenhausen gelang es zudem, den Kindern und Jugendlichen spielerisch die Stadt etwas näher zu bringen. Kurze Stippvisiten im Rathaus ermöglichten ein Kennenlernen wichtiger Institutionen. Bei einer Olympiade im Garten des Jugendzentrums stand schließlich das sportliche Kräftemessen im Mittelpunkt, während beim Basteln von Steckbriefen der Gruppenzusammenhalt gestärkt wurde.

Des Weiteren ging es an einem Dienstag in die Stadt- und Schulbücherei. Dort erhielten die Kinder und Jugendlichen eine kurze Führung und erste Auskünfte, wo und wie sie sich beispielsweise Bücher zum Deutsch lernen ausleihen können. Ebensolche Aktionen stehen unter der Zielrichtung des Voneinander Lernens. Auf dem Programm bis zu den Weihnachtsferien finden sich noch Punkte wie ein Besuch der Eisbahn auf dem Marktplatz und gemeinsames Plätzchen backen, bevor es schließlich zum Bowling nach Pleinfeld geht. Großes Ziel des Projektes ist schließlich, dass es gelingt, miteinander gut zu leben.

„Respekt-Buddies“ ist dabei aber kein starres soziales Gruppenangebot. Es werden vielmehr die Interessen und Bedürfnisse der sich ehrenamtlich engagierten jungen Menschen in Verbindung mit den Bedürfnislagen der Zuwanderer aufgegriffen. Hieraus ist inzwischen ein interkulturelles Projekt geworden, das die Basis für Integration und gegenseitiges soziales Lernen legt. „Und dies macht allen ganz nebenbei auch noch eine Menge Spaß.“, wie die begleitenden Fachkräfte aus ihren Erfahrungen schildern. Schließlich ist ein „Sich-Wohl- und Angenommen fühlen“ sicher mit die wichtigste Voraussetzung, zum Lernen der deutschen Sprache und damit zu einem tatsächlichen Ankommen im neuen Land.

Quelle und Bilder: Diakonisches-Werk-Jugendsozialarbeit_Thomas Pfaffinger

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