Rechtsanwalt Michael Reichelt besuchte die „Streit-Schlichter“

Gunzenhausen – Einen interessanten Einblick in den Berufsalltag eines Rechtsanwaltes erhielten die Konfliktlotsen der Stephani-Mittelschule und der Altmühlfranken-Schule in Gunzenhausen. Die Sozialpädagogen Denise Mayer (Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen) und Thomas Pfaffinger (Diakonie Weißenburg-Gunzenhausen) hatten den Strafverteidiger Michael Reichelt eingeladen, der den jungen Menschen nun bei einem gemeinsamen Treffen Rede und Antwort stand.

Während die Konfliktlotsen ihren Dienst neutral ausüben und gemeinsam mit zwei Kontrahenten daran arbeiten, eine sogenannte „win-win-Lösung“ zu finden, handelt ein Rechtsanwalt im Interesse eines Mandanten und versucht dessen Rechte durchzusetzen bzw. ihn gegenüber anderen zu verteidigen. Dies ist wohl der entscheidende und deutlichste Unterschied zwischen den beiden Formen der Konfliktlösung. Bevor sich Strafverteidiger Reichelt den Fragen der Jugendlichen stellte, präsentierten ihm Chiara Fischer und Bekir Cetin, die beiden Sprecher der Gruppe, ihre Arbeitsweise und Methoden als Streitschlichter. Sie machten deutlich, dass bei ihrer Tätigkeit großer Wert auf die Grundsätze der Freiwilligkeit, Verschwiegenheit und Unparteilichkeit gelegt wird. Zudem sehen sie die Streitenden selbst als Experten für ihre Angelegenheit an, ihre Aufgabe sehen sie darin, ihre Mitschüler anhand eines Schlichtungsgespräches auf dem Weg zu einer guten Lösung zu begleiten.

Anschließend gab es eine offene Frage- und Diskussionsrunde, in der ein sehr angenehmes Gespräch zwischen Anwalt und Streitschlichtern entstand. „Was ist die wichtigste Aufgabe eines Anwalts?“, „Gibt es auch unhöfliche Mandanten?“ oder „Welche Eigenschaften braucht ein Anwalt?“ waren einige der Fragestellungen, anhand derer Rechtsanwalt Reichelt den Schülern spannende Einblicke in seine Tätigkeit gab. Auch persönliche Auskünfte („Gehen Ihnen manche Fälle persönliche nahe?“) gab der Rechtsberater bereitwillig. Für die Jungen und Mädchen wurde so der Besuch von Michael Reichelt zu einem nachhaltigen Erlebnis, das ihnen die Möglichkeit bot, ihre eigene Tätigkeit zu reflektieren und aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Am Ende dankten die Jugendsozialarbeiter Denise Mayer und Thomas Pfaffinger dem Rechtsanwalt für seinen Besuch und seine Auskünfte. Die Sozialpädagogen und Schüler sind nun am überlegen, ob sie darauf aufbauend noch eine Verhandlung am Amtsgericht in Weißenburg besuchen. Hierdurch könnten die gewonnenen Eindrücke nochmals gefestigt und weitere Sichtweisen hinzukommen.

Quelle und Bild:  Jugendsozialarbeit Thomas Pfaffinger

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