„stop & go“ bei den Streetworkern in Gunzenhausen

Gunzenhausen – Der Jugendschutz-Parcours „stop & Go“ fand in den vergangenen Wochen seinen Platz in der Diakonie-Anlaufstelle „Streetwork“ in Gunzenhausen: Die beiden Sozialpädagoginnen Svenja Memet (Präventionsfachkraft der Suchtberatung) und Katharina Meister (Streetwork Gunzenhausen/Muhr am See) hatten die Durchführung der Präventionsausstellung initiiert und zahlreiche Kollegen aus den Bereichen der Jugendarbeit zur Unterstützung gewinnen können.

Durchführung mit der Klasse 7b der Stephanie-Mittelschule

Letztlich wurden mehr als 500 Schüler des Simon-Marius Gymnasiums, der Stephani-Mittelschule und Altmühlfranken-Schule sowie der Mittelschule Gräfensteinberg erreicht und für die Themen Jugendschutz, Medien, Sucht und Konsum sensibilisiert.

„Jugendschutz besteht aus mehr als Gesetzen und Vorträgen.“, macht Katharina Meister gleich zu Beginn deutlich. „Wichtig ist für die Jugendlichen die aktive Auseinandersetzung und Diskussion über Themen wie Sucht und Konsum.“, ergänzt ihre Kollegin Svenja Memet. Die beiden hatten sich in diesem Jahr ganz gezielt für den Jugendschutz-Parcours zum Mitmachen entschieden: Die Idee des Jugendschutzparcours „stop & go“ entstand im Jahr 2012 in der Landesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz in Thüringen in Zusammenarbeit mit dem zuständigen Ministerium. Im Frühjahr 2015 startete das Bundesmodellprojekt unter anderem auch in der Modellregion Bayern und wird insbesondere im schulischen Kontext sowie in der freien Jugendarbeit umgesetzt. Die beiden Fachkräfte ließen sich vorab in einer ganztätigen Moderatoren-Schulung für den Einsatz fit machen. Das erworbene Wissen gaben sie in einer Einführungsveranstaltung an ihre Kollegen weiter, die sich bereit erklärt hatten, die Siebt- bis Neuntklässler durch die Ausstellung zu führen.

Zu Beginn einer jeden Durchführung waren die Schüler schließlich dazu aufgefordert, verschiedene Fragen rund um das Jugendschutzgesetz zu beantworten. Schon hier wurde deutlich, dass oftmals viel Halbwissen vorherrscht und wie wichtig es ist, mit den Kindern und Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Anschließend wurden die Klassen in je drei Kleingruppen aufgeteilt, die eine intensivere Bearbeitung der Thematiken zuließen. Besonders macht den Jugendschutz-Parcour nämlich aus, dass dieser von der Interaktion zwischen den Jugendlichen und den Coaches lebt.

An der ersten Station „Medien“ ging es dann um die folgenden Fragen: Wie verläuft der Medienalltag der einzelnen Jugendlichen? Welches Verhalten im Netz ist okay, welches ist nicht okay? Wo liegen die Chancen der Mediennutzung, welche Risiken sollten im Auge behalten werden? Vor allem im Bereich digitaler Medienwelten sind in den vergangenen Jahren neue Verantwortungsbereiche entstanden, deren Zuständigkeit maßgeblich den Erziehungsberechtigten obliegt – die Kinder und Jugendlichen sind den Erwachsenen jedoch hier oft ein, zwei Schritte voraus, weshalb es umso wichtiger ist, dass sich vor allem Eltern informieren. Bei der Station „Sucht“ kam es noch zu einer Auseinandersetzung mit Fragen zum Begriff „Sucht“, zur Entstehung von Suchtverhalten und wie man sich persönlich vor einer Abhängigkeit schützen kann. In diesem Kontext wurde auch über die bestehenden Altersgrenzen bei Alkohol und Nikotin gesprochen. Abschließend ging es noch um das Thema Konsum: Hier stand die Auseinandersetzung und Diskussion zum Umgang mit Geld, Kaufwünschen, Gruppendruck und Statusdenken im Mittelpunkt. Dabei boten aktivierende methodische Impulse Anregung zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch.

Der Jugendschutz-Parcour stieß bei nahezu allen Schülern auf sehr großes Interesse. Die Methodik des Parcours regte die Jugendlichen zum Mitmachen und Nachdenken an, sowie zum Einmischen und Diskutieren. Sie erhielten den nötigen Spielraum, um eigene Erfahrungen zu schildern, aber auch Fragen aufzuwerfen.

„Ohne den engagierten Einsatz vieler Kollegen wäre ein so großes Projekt nicht umsetzbar.“, machen Svenja Memet und Katharina Meister deutlich. An der Durchführung wirkten mit: Joana Sämann und Johannes Kosok (Jugendzentrum Gunzenhausen), Thomas Pfaffinger (Jugendsozialarbeiter an der Stephani-Schule und im Jugendmigrationsdienst), Veronika Schmalz und Denise Mayer (Jugendsozialarbeiterinnen an der Altmühlfranken-Schule), Stephanie Göggerle, Patricia Wöbken und Martina Beck (Eltern- und Jugendberatung), Gideon Oster (Kreisjugendamt), Christian Eischer (Lehramtsstudent), die Berufseinstiegsbegleiter Bettina Grundmann und Oliver Ringler sowie die beiden Praktikanten Nilahni Rajendram und Leon Jahfer.

Quelle und Bilder: Streetworker Diakonie Weißenburg

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert