Vier Tage lang Coolman und das Kai-Pech

Mit einer Mischung aus Lesung, Comic-Szenen und Werkstattbericht begeisterte der Kinder- und Jugendbuchautor Rüdiger Bertram. Stadt- und Schulbücherei organisierte Leseerlebnis für mehr als 850 Schüler.

Rüdiger Bertram bei seiner Lesung in der Stadt- und Schulbücherei in Gunzenhausen (Foto © Stadt Gunzenhausen)

Alle Coolman-Bücher ausgeliehen! – Solche Nachrichten sind genau das, was Bibliothekare mit Autorenlesungen erreichen wollen. Zu den zwölf Lesungen des erfolgreichen Kinder- und Jugendbuchautors Rüdiger Bertram gibt es also eine durchwegs positive Resonanz: Mit seiner Mischung aus dialogischer Lesung und Werkstattbericht hat er seine jungen Zuhörer gepackt. Sie wollen wissen, wie es mit Kai und seinem unsichtbaren Freund Coolman weitergeht.

Vier Tage lang war der in Köln lebende Autor in Gunzenhausen zu Gast und absolvierte ein straff organisiertes Leseprogramm, sodass ihn mehr als 850 Schülerinnen und Schüler kennenlernen konnten. Mit dabei waren die Schülerinnen und Schüler der Stephani-Grundschule, der Grundschule Süd, der Grundschulen Muhr am See und Gnotzheim, der Grund- und Mittelschule Heidenheim, der Stephani Mittelschule, der Mädchenrealschule Hensoltshöhe und des Simon-Marius-Gymnasiums.

Sein Programm beginnt Rüdiger Bertram gern mit einem Eisbrecher: Er tut so, als habe er ein besonders schönes Buch zum Vorlesen mitgebracht – das Pappbilderbuch „Floh muss aufs Klo“. Mit genau der richtigen Mischung aus Inbrunst und Ironie beginnt er aus dem Bilderbuch vorzulesen und spätestens

als er das eingebaute Spülkasten-Geräusch abspielen lässt, hat er alle Kinder auf seiner Seite. So hat er Freiraum für die altersgemäßen Geschichten, die er mit einer Mischung aus Lesung, szenischem Spiel und Hintergrundbericht erzählt.

Besonders angetan hat es den Schülerinnen und Schülern „Coolman und ich“, der erste Band einer auf acht Büchern angelegten Serie um den vom „Kai-Pech“ verfolgten Jungen, der den schlechtesten aller Berater in Stil- und Lebensfragen zur Seite hat, nämlich seinen imaginären Freund Coolman. Diesen chaotischen Kumpel im Superhelden-Kostüm kann nur Kai sehen und nur er versteht Coolmans gut gemeinte und die meist etwas aus der Reihe fallenden Ratschläge, die Kai von einer brenzligen Situation in die andere schlittern lassen.

Ein Beispiel: Coolman rät Kai, den stadtbekannten Schulschlägern mal ein bisschen die Meinung zu sagen. Das endet prompt mit einer Verfolgungsjagd, der Coolman und Kai nur entgehen können, indem sie eine rasante Fahrt im Müllcontainer den Anhang hinunter wagen…

Die Coolman-Abenteuer, in denen es auch ums erste Verlieben und die damit verknüpften peinlichen Ausrutscher geht, werden von der Hauptfigur Kai erzählt, aktionsreiche Handlungselemente werden in Comicform gefasst. Die lustigen Illustrationen für Rüdiger Bertrams Bücher zeichnet sein Freund, der Illustrator Heribert Schulmeyer. Auch zur Lesung hat Rüdiger Bertram solche Zeichnungen im Großformat dabei. Die Comic-Szenen liest und spielt Rüdiger Bertram mit viel Sinn für Situationskomik, sodass sein Publikum viel zu lachen hat.

Den jüngeren Schülerinnen und Schülern brachte der Autor auch andere Geschichten wie das Buch „Frieda Kratzbürste und ich“ oder weitere Geschichten für Grundschüler aus der Reihe „Stinktier und Co“ nahe. Sehr bekannt sind auch seine Kinderkrimis mit Comic-Elementen „Die Jungs vom SWAP“, von denen vier Fälle erschienen sind.

Nicht nur in seinen Büchern erweist sich Rüdiger Bertram als phantasievoller Geschichtenerfinder mit dem Gespür für den Lacher an der richtigen Stelle. Auch bei der Fragerunde verblüfft er sein Publikum mit originellen Antworten, die zum Weiterdenken anspornen. So erläutert er auf die Frage, ob er denn mit seinen Coolman-Büchern reich geworden sei, er sei tatsächlich mit seinem eigenen Helikopter nach Gunzenhausen eingeflogen. – Eine Geschichte, die er sofort enttarnt: er habe gar kein Auto und Schriftsteller solle werden, wer gerne Geschichten erfindet und erzählt. Zum Reich werden sei das nichts!

Autorenlesungen sind neben Klassenführungen, der Ausleihe von Klassenlektüren und thematischen Medienkisten, Auswahlverzeichnissen sowie der individuelle Beratung von Kindern und Eltern zur richtigen Lektürewahl ein fester Bestandteil des Konzepts zur Leseförderung der Stadt- und Schulbücherei Gunzenhausen. Büchereileiterin Carolin Bayer versucht, zu den Lesereisen solche Autoren einzuladen, die die Begeisterung fürs Buch gut vermitteln können. Gerade auch im Sinne der Leseförderung für Jungen war Rüdiger Bertram hier sicherlich ein Volltreffer!

Quelle und Bild: Stadt Gunzenhausen – Pressestelle

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