Ausstellung zur Rassenhygiene der NS-Zeit im Bezirksrathaus in Ansbach bis 29. März 2018

Ansbach – Die „Rassenhygiene“ gehörte zu den zentralen Elementen der nationalsozialistischen Weltanschauung. Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, aber auch sozialer Auffälligkeit galten nach den Vorstellungen der Nationalsozialisten als „rassisch minderwertig“. Hunderttausende Frauen, Männer und Kinder wurden zwischen 1933 bis 1945 ermordet oder zwangsweise sterilisiert. Allein durch die „Aktion T 4“ kamen zwischen 1940 bis 1941 rund 70.000 Menschen in Gasmordanstalten ums Leben. Die Ausstellung „….plötzlich gestorben – NS-Rassenhygiene 1933-1945“, die derzeit im Bezirksrathaus des Bezirks Mittelfranken in Ansbach zu sehen ist, will das Unfassbare dokumentieren.

von links die Bezirksräte Peter Daniel Forster, Wolfgang Hofmann, Dr. Horst Krömker, Walter Schnell, Bezirkstagspräsident Richard Bartsch, Daniel Arnold sowie Gisela Niclas (links) und Dinah Radtke, Mitbegründerin des Zentrums für Selbstbestimmtes Leben Behinderter (rechts).

Insgesamt 16 große und gut lesbare Bild- und Schrifttafeln informieren über die ideologischen Hintergründe, die systematische Auslöschung so-genannten lebensunwerten Lebens sowie die Rolle der Bezirkskliniken in Ansbach und Erlangen, die wie alle Heil- und Pflegeanstalten in das „Euthanasie“-Programm des Nationalsozialismus eingebunden waren. Auch die ernüchternde Bilanz der Strafverfolgung der Täterinnen und Täter und verweigerte Entschädigungszahlungen an die Opfer thematisiert die sehenswerte Schau, ein EU-gefördertes Gemeinschaftsprojekt der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben Deutschland (ISL e.V.), gruppo diffuso und dem Stadtarchiv Erlangen. Die Ausstellung „….plötzlich gestorben – NS-Rassenhygiene 1933-1945“ ist noch bis Donnerstag, 29. März 2018 im Bezirksrathaus in Ansbach zu den allgemeinen Öffnungszeiten, Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr, freitags von 8 bis 12 Uhr, zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Auf Dinah Radtkes Initiative hin wird die Ausstellung erstmals in Ansbach gezeigt. Die 70-Jährige ist eine international anerkannte Stimme, wenn es um die Rechte von Menschen mit Behinderung und Teilhabe geht. Selbst aufgrund einer Muskelerkrankung seit dem 12. Lebensjahr auf den Rollstuhl angewiesen, arbeitete sie als eine von zwei Behindertenvertretern aus Deutschland an der UN-Behindertenrechtskonvention mit. Sie ist Ehrenbürgerin der Stadt Erlangen.

Quelle und Bilder: Bezirk Mittelfranken – Pressestelle

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