Der Landkreis hat die Millionenmarke geknackt

Weißenburg – Etwas mehr als 1,1 Millionen Euro fließen im Jahr 2018 für den Vertragsnaturschutz in den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Damit werden mehr als 2.300 Hektar Fläche ökologisch wertvoll erhalten und bieten Wiesenbrütern und besonderen Pflanzen wie dem Großen Wiesenknopf ein Zuhause.

Alesheim liegt inmitten des größten, zusammenhängenden Wiesenbrütergebietes Süddeutschlands, welches ohne das Vertragsnaturschutzprogramm nicht erhalten werden könnte.
(v. l. n. r.) Abteilungsleiter Marius Mauerer, Naturschutzfachkräfte Doris Baumgartner und Helen Sylvestre, die beiden Landwirtinnen Regina Gagsteiger und Gerda Wenderlein sowie Ulrike Grötsch von der Höheren Naturschutzbehörde, Landrat Gerhard Wägemann und Landtagsabgeordneter Manuel Westphal stellten das VNP nun vor. (Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Fast ein Drittel aller landwirtschaftlichen Betriebe in Altmühlfranken, über 500 an der Zahl, beteiligen sich am Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm (VNP). Damit verpflichten sie sich, land- und forstwirtschaftliche Flächen naturschonend zu bewirtschaften. Im Gegenzug erhalten sie für den zusätzlichen Aufwand und den entgangenen Ertrag ein angemessenes Entgelt.

Der Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen steht hierbei in Mittelfranken und sogar in Bayern mit an der Spitze und kann sich über mehr als 1,1 Millionen Euro Fördersumme, sowie 185.000 Euro speziell für VNP in Waldgebieten, freuen. Der Schwerpunkt liegt in Altmühlfranken mit jeweils 1.000 Hektar auf der extensiven Mähnutzung mit einem späten Mahdzeitpunkt und Düngeverzicht sowie auf der Beweidung von Magerrasenflächen.

Entscheidend zu diesem Erfolg haben die über 500 teilnehmenden Landwirte aus dem Landkreis beigetragen, was von Landrat Gerhard Wägemann im Rahmen eines Pressegesprächs ausdrücklich gewürdigt wurde: „Ohne die Bereitschaft und die Kooperation der Landwirte könnten wir beispielsweise hier im Wiesenbrütergebiet bei Alesheim keinen Brachvogel, Uferschnepfe oder Kiebitz beobachten. Ich danke allen Landwirten außerordentlich für das Engagement.“

Auch Landtagsabgeordneter Manuel Westphal zeigte sich begeistert: „Der Erhalt unserer Landschaft ist wichtig, doch dazu ist es erforderlich, dass der Staat die finanziellen Mittel zur Verfügung stellt. Ich freue mich, dass das Vertragsnaturschutzprogramm hier in Altmühlfranken so gut angenommen wird, denn ohne die Landwirtschaft funktioniert Naturschutz nicht.“

Zum Pressetermin im Wiesenbrütergebiet bei Alesheim kam auch Naturschutzfachkraft Ulrike Grötsch von der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Mittelfranken und lobte die Umsetzung des Förderprogramms: „Hier in Weißenburg-Gunzenhausen spüre ich ein ganz großes Engagement, sowohl von Seiten der Landwirte, als auch von Seiten der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt. Mit über 500 VNP-Landwirten hat Altmühlfranken die Millionenmarke geknackt.“

„Das VNP war über die Jahre ein verlässlicher Partner für die landwirtschaftlichen Betriebe, hierdurch erhalten die Landwirte Planungssicherheit“, so die Naturschutzfachkraft Doris Baumgartner von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen. Dies konnten auch die beiden Landwirtinnen Regina Gagsteiger und Gerda Wenderlein aus Alesheim bestätigen, die sich mit dem VNP ebenfalls sehr zufrieden zeigten: „Hier in Alesheim und Umgebung gibt es viele kleine Flächen, die sich für das VNP sehr gut eignen. Auch die Zusammenarbeit mit den Jägern funktioniert bei uns sehr gut und ist wichtig, denn die Jagdpächter halten nach Kiebitz & Co Ausschau.“

Der Vertragsnaturschutz ist ein großes Plus sowohl für den Tourismus, als auch für die Menschen hier vor Ort. Auf den Vertragsnaturschutzflächen findet man eine große Artenvielfalt und kann gerade in den Wiesenbrütergebieten zahlreiche seltene Vogelarten entdecken. Alle Anwesenden waren sich einig, dass es wichtig ist, auch in Zukunft Flora und Fauna zu schützen und dass die Rahmenbedingungen für Flächenbesitzer nicht schwieriger werden dürfen. Ziel ist es, den Vertragsstand in Altmühlfranken in den nächsten Jahren zu behalten oder sogar noch zu erhöhen.

Quelle: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen

Artikelbild: (Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert