Ehrenamtliche Ukraine-Hilfe in Altmühlfranken

Weißenburg – Seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine haben rund 1.400 geflüchtete Menschen einen sicheren Zufluchtsort im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gefunden. Das Ehrenamt ist dabei eine der tragenden Säulen, um die großen Herausforderungen in dieser schwierigen Situation zu meistern. „Der unentgeltliche und selbstlose Einsatz vieler freiwilliger Helferinnen und Helfer ist von unschätzbarem Wert“, zeigt sich Landrat Manuel Westphal dankbar und wirft gemeinsam mit der Freiwilligenagentur altmühlfranken einen Blick auf das vielseitige und eindrucksvolle Engagement im Landkreis.

Ehrenamt ist eine wichtige Säule bei der Hilfeleistung für Geflüchtete aus der Ukraine.
 (Bildnachweis: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen)

Neben den engagierten Mitgliedern des Bayerischen Roten Kreuzes, des Technischen Hilfswerks und der Feuerwehren, die insbesondere bei der Errichtung der Notunterkünfte in Treuchtlingen und Pleinfeld wertvolle Dienste geleistet haben, nehmen gerade auch Privatpersonen, Gastfamilien sowie die Helfer- und Unterstützerkreise eine wichtige Rolle ein. Quer durch den gesamten Landkreis – von größeren Städten wie Gunzenhausen, Treuchtlingen und Weißenburg bis hin zu kleinen Orten wie Fiegenstall, Windsfeld oder Dietfurt – engagieren sich aktive Bürgerinnen und Bürger für Schutzsuchende aus der Ukraine und organisieren Unterstützungsangebote. Sie helfen bei der Wohnungssuche, unterstützen bei Antragsverfahren, leisten Fahrdienste, begleiten bei Arztgängen oder betreuen Kinder.  Auf Eigeninitiative werden Sprachkurse von engagierten Ehrenamtlichen abgehalten, Wohnungen mit Sachspenden möbliert, Treffpunkte für Begegnungen geschaffen, Kleiderstuben und Fahrradwerkstätten eingerichtet, Hilfstransporte organisiert oder Gottesdienste angeboten – um nur einige Beispiele zu nennen.

Gleichzeitig zeigen sich auch viele Vereine und Initiativen hilfsbereit, starten Spendenaufrufe, stellen Benefizaktionen auf die Beine oder ermöglichen kostenlosen Sport-, Reit- oder Musikunterricht. „Das Engagement ist enorm vielseitig und aller Ehren wert“, wissen auch Verena Wagner und Corina Heid von der Freiwilligenagentur altmühlfranken. Als Koordinierungsstelle und zentrale Ansprechpartnerinnen für bürgerschaftliches Engagement im Landratsamt versuchen die beiden Mitarbeiterinnen, die ehrenamtlichen Akteure tatkräftig zu unterstützen.

Eine echte Mammutaufgabe, regelmäßig finden Austausch- und Netzwerktreffen mit den Helfer- und Unterstützerkreisen statt. Hier gibt es unter anderem die Möglichkeit, Fragen und Anregungen auf direktem Weg zu platzieren. Dafür standen beim vergangenen Treffen sowohl Landrat Manuel Westphal als auch der Leiter des Sozialamtes, Florian Becker, persönlich zur Verfügung. Eine Schlüsselfunktion nehmen in der aktuellen Situation vor allem auch die ehrenamtlichen Dolmetscherinnen und Dolmetscher ein, die teils unermüdlich im Einsatz sind, um die Sprachbarrieren ihrer Landsleute und Schützlinge zu überbrücken und damit in vielen Bereichen einen unverzichtbaren Dienst leisten. Hier werden nach wie vor Personen mit entsprechenden Sprachkenntnissen gesucht.

Sofern ehrenamtliche Hilfe vor Ort benötigt wird oder Mitstreiterinnen und Mitstreiter für Projekte gesucht werden, greift die Freiwilligenagentur auf den Pool an Helferinnen und Helfern zurück, die sich unter anderem über die Internetseite des Landkreises registriert haben, und stellt den Kontakt zu den jeweiligen Organisationen her. Als Schnittstelle zum Landratsamt kommt auch der Informationsweitergabe eine wichtige Bedeutung zu. Wichtige Neuerungen, Entwicklungen, Unterstützungsangebote und praktische Tipps werden über die Helfer- und Unterstützerkreise zur Verfügung gestellt. Auch der Newsletter der Freiwilligenagentur bietet ehrenamtlich Aktiven und Gastfamilien einen Überblick über wissenswerte Themen. Eine Anmeldung ist unter www.altmuehlfranken.de/newsletter-ukraine-hilfe/ möglich.

Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer stellt die derzeitige Krisensituation jedoch auch vor große Herausforderungen. Nicht wenige gelangen im Rahmen ihres selbstlosen Engagements an persönliche und emotionale Grenzen.

Die Freiwilligenagentur altmühlfranken lädt daher am 1. Juni 2022 ins Bürger- und Mehrgenerationenhaus nach Pleinfeld ein. Unter anderem liefert Traumapädagoge Harald Trampert, von der Kreisbrandinspektion der Feuerwehren im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung wertvolle Impulse für den sensiblen Umgang mit traumatisierten geflüchteten Menschen. Auch erklärt Trampert an praktischen Umsetzungsbeispielen, wie man sich selbst und die eigenen Ressourcen in dieser schwierigen Zeit schützen kann. Eine Voranmeldung unter freiwilligenagentur@altmuehlfranken.de ist erforderlich.

Quelle und Bild: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert