Fränkisches Seenland – Eine Erfolgsgeschichte geht weiter

GunzenhausenHans-Dieter Niederprüm, der Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fränkisches Seenland, lud trotz Coronabeschränkungen die Pressevertreter zu einem Frühstücksgespräch über die aktuelle Situation im Tourismus in der Region und die Aussichten für die Zukunft ein.

Geschäftsführer Hans-Dieter Niederprüm erläuterte die Situation des Tourismus in der Region

Der Tourismus im Fränkischen Seenland konnte im vergangenen Jahr einen erfreulichen Anstieg um 2,7 % bei den Übernachtungen verzeichnen, berichtete Niederprüm. Coronabedingt konnte dieser Trend im laufenden Jahr leider nicht weiter geführt werden. Der Tourismus beklagt einen Rückgang der Übernachtungszahlen um 49% bis Ende Juni 2020. Auch wenn die Monate Juli und August sehr gut verlaufen sind kann dieser Rückgang im laufe des Jahres nicht mehr aufgefangen werden, bedauerte Niederprüm den Geschäftsverlauf dieses Jahres. Es muss auch zum Jahresende mit einem zweistelligen Minus bei den Übernachtungszahlen für das gesamte Jahr gerechnet werden. Hans-Dieter Niederprüm möchte die Anzahl der Gäste im Fränkischen Seenland besonders im Frühjahr und Herbst noch erheblich steigern. Bei den 6% an ausländischen Gästen zeigt sich der Schwerpunkt mit den Niederlanden, der Schweiz und Österreich in den Ländern des deutschsprachigen Raumes.

Übernachtungsbetriebe wurden weniger

Durch den erfolgten Generationswechsel und den geänderten Lebensplanungen der Eigentümer ist die Anzahl der Übernachtungsbetriebe in den letzten zehn Jahren erheblich zurückgegangen. Die dennoch ansteigenden Übernachtungszahlen zeigen eine wesentlich größere Auslastung der bestehenden Betriebe. Die Anzahl der Übernachtungsbetten ist von 7.816 Betten im Jahr 2010 auf 4.599 Betten im Jahr 2019 zurückgegangen bedauerte Niederprüm. Dabei ist ein besonderer Rückgang bei den Pensionen zu verzeichnen. Standen 2010 noch 47 Pensionen den Gästen zur Verfügung so ist dieses Angebot im Jahr 2019 auf 20 Pensionen zusammengeschrumpft.

Das Fränkische Seenland soll das kontrastreichste Seenland in Deutschland bleiben

Die Zugänglichkeit der Seen in der Region muss als Alleinstellungsmerkmal erhalten belieben. Hans-Dieter Niederprüm stellte dabei fest, dass es keinen nachhaltigen oder sanften Tourismus geben kann sondern immer nur eine Nachhaltigkeit im Tourismus. Dabei lobte er die gute Zusammenarbeit mit dem LBV und bedauerte, dass in den vergangenen zehn Jahren kein Gesprächsangebot von Seiten des BUND an den Tourismusverband gerichtet wurde. Die Gäste wünschen sich zwar eine Nachhaltigkeit in ihrer Urlaubsregion aber sie wollen selbst ihr persönliches Verhalten in der Urlaubszeit nicht verändern bedauerte Niederprüm. Das Angebot im fränkischen Seenland erstreckt sich von allen Möglichkeiten des Wassersports hin bis zu Wandern und Radfahren.

Urlaub in Deutschland wird immer beliebter. Dabei ist besonders der Bereich der Naherholung mit Tagesausflügen ein immer größer werdender Faktor im regionalen Tourismusbereich und für die regionale Gastronomie besonders wichtig wenn dieser Trend nach dem Corona-Lockdown bis in den November hinein weiter anhalten sollte. Auch wenn es in den vergangenen Wochen zwei bis drei Spitzenwochenenden gegeben hat, bei denen das fränkische Seenland an seine Kapazitätsgrenzen gestoßen ist, muss den meisten Gästen und der Polizei ein vernünftiger und verantwortungsvoller Umgang mit der aktuellen Situation attestiert werden, stellte Niederprüm fest.

Das Seenland muss mit seinen Angeboten breit aufgestellt sein

Bei einem kurzen Ausblick in die Zukunft des Fränkischen Seenlandes stellte Niederprüm fest, dass das Angebot in allen Bereichen breit aufgestellt sein muss. Dabei besteht ein erheblicher Nachholbedarf im Bereich der hochwertigen Übernachtungsangebote. Die Hotels und Gasthöfe sind mit 48,5% die wichtigste Übernachtungsform für die Urlauber stellte eine Studie des GfK fest. Danach folgen mit 22,3% die Ferienwohnungen und Ferienhäuser und mit 6,9% der Bereich Camping und Wohnmobile. Diese Zahlen verdeutlichen wie wichtig hochwertige Hotelunterkünfte in der Region für die Gewinnung neuer Gäste sind.

Hans-Dieter Niederprüm wünscht sich, dass zukünftig bei der Diskussion über geplante Neuansiedlungen mehr auf die vorliegenden Fakten geachtet wird und die emotionale Argumentierung nicht die Struktur der Tourismusregion und des Wirtschaftsfaktors Fränkischen Seenland gefährdet.

(KH)

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