Katastrophenfall Corona-Pandemie – Was passiert jetzt im Landratsamt?

Weißenburg – Aufgrund des anhaltend hohen Pandemiegeschehens in Bayern hat der Staatsminister des Innern, für Sport und Integration Joachim Herrmann zum zweiten Mal in diesem Jahr den coronabedingten Katastrophenfall festgestellt. Ab dem 9. Dezember muss auch das Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Amt wieder aktivieren.
Bereits im Frühjahr wurde im Landratsamt eine Organisationsstruktur geschaffen, um die Koordination der notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zentral zu verwalten. Diese Strukturen wurden auch nach Aufhebung des Katastrophenfalls im Juni fortgeführt und können gleich wieder offiziell eingesetzt werden.

Landrat Manuel Westphal (Pressebild)

Leiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) ist Landrat Manuel Westphal. Innerhalb des Amtes ist der Leiter der Abteilung 3, Simon Uebler zuständig für die FüGK. Hauptaufgabe ist die Aufrechterhaltung des öffentlichen Gesundheitssystems. Dazu gehörte bisher beispielsweise die Beschaffung und Verteilung von Material an Einrichtungen wie Desinfektionsmittel, Masken, Hygienehandschuhe, Schutzbrillen und Kittel.

„Während der zweiten Welle, in der wir uns gerade befinden, sind andere Prioritäten zu setzen, wie im Frühjahr. Die Materialbereitstellung hat sich während der vergangenen Monate stabilisiert. Nun müssen wir im Bedarfsfall die Einrichtungen vor allem bei Reihentestungen unterstützen. Auch die Koordination des Impfzentrums bzw. der mobilen Impfteams ist eine neue Aufgabe. Unser Ordnungsamt ist während der gesamten Pandemie schon sehr gefragt, um rechtliche Auskünfte zu den Corona-Verordnungen zu geben“, führt der juristische Leiter der FüGK Simon Uebler aus.

Die wichtigste Aufgabe zur Eindämmung der Pandemie kommt nach wie vor dem Gesundheitsamt zu. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen das Infektionsgeschehen stets im Blick haben und die Kontaktnachverfolgung sicherstellen. Durch qualifiziertes Personal wie die Hygienekontrolleure sowie durch Personalaufstockungen im Bereich der sogenannten Contact Tracing Teams (CTT) kann die Kontaktnachverfolgung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen bisher sichergestellt werden. Bei Bedarf kann das Gesundheitsamt dabei von Polizei und Bundeswehr unterstützt werden. Seit einigen

Wochen sind bereits schon Polizeibeamte im Gesundheitsamt zur Unterstützung im Einsatz.
Im Fachbereich „Einsatz“ der FÜGK ist beispielsweise der Betrieb des Test- oder des Impfzentrums wichtig. Der Betrieb des Testzentrums wurde Anfang Dezember an einen externen Dienstleister vergeben, wodurch die bisher dort eingesetzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter massiv entlastet werden konnten.

Eine wichtige Aufgabe der FüGK ist auch die Information der Bevölkerung. Bürgerinnen und Bürger, die Fragen zum Corona-Virus oder den geltenden Regelungen haben, können sich an das Bürgertelefon des Landratsamtes unter 09141 902-500 wenden. Die Pressestelle des Landratsamtes ist für die fortlaufende Information der Bevölkerung zuständig, sei es durch Pressemitteilungen, über die Homepage des Landratsamtes oder über soziale Medien.

Die FüGK besteht im Landratsamt aus etwa 50 Personen, die allesamt neben ihrer „normalen“ Tätigkeit bei der Pandemiebewältigung helfen. Zur internen Abstimmung und Koordination finden mehrmals wöchentlich Telefonkonferenzen statt. Zudem finden Abstimmungsgespräche innerhalb des Krisenstabes zwischen dem Landrat, den Abteilungsleitern im Landratsamt, dem Gesundheitsamt, der Polizeidienststellen im Landkreis, dem koordinierenden Arzt, dem Klinikum und der Pressestelle des Landratsamtes statt. „Der Austausch innerhalb des Krisenstabes hat sich während der ersten Welle bereits bewährt und wurde auch während der vergangenen Monaten in bestimmten Situationen einberufen. Da wir das Infektionsrisiko für alle Beteiligten möglichst gering halten wollen, finden diese Besprechungen überwiegend telefonisch statt“, erklärt Landrat Manuel Westphal.

Ein weiterer wichtiger Pfeiler bei der Bewältigung der Pandemie sind die niedergelassenen Ärzte. Die Koordination der Ärzteschaft übernimmt im Landkreis der von der KVB berufene koordinierende Arzt Dr. Peter Löw, der bereits im Frühjahr als Versorgungsarzt innerhalb der FüGK fungierte. Dr. Löw unterstützt das Landratsamt bei der Planung von Reihentestungen, bei der Koordination der mobilen Impfteams beispielsweise in Pflegeheimen und dient den Ärzten vor Ort als Ansprechpartner. Dr. Löw war auch in den vergangenen Monaten immer ein wichtiges Bindeglied zwischen der Verwaltung und den Arztpraxen im Landkreis.

Leider sind die Zahlen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen in den vergangenen Tagen weiter angestiegen, so dass auch ein Überschreiten der Inzidenz von mehr als 200 zu befürchten ist. In diesem Fall würden weitere Maßnahmen verhängt werden müssen, wie eine erweiterte Ausgangssperre zwischen 21.00 und 05.00 Uhr. Das Landratsamt würde darüber selbstverständlich informieren.

„Ich kann nur an die Bevölkerung appellieren, sich an die bestehenden Regeln zu halten und unnötige Kontakte zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer zu vermeiden. Die bekannten Abstands- und Hygieneregeln helfen außerdem, das Infektionsrisiko zu minimieren. Wir haben die Wintermonate erst noch vor uns, weshalb wir jetzt gemeinsam durchhalten müssen! Ich bitte um die Mithilfe aller“, verdeutlicht Landrat Westphal.

Quelle und Bild: Landratsamt Weißenburg-Gunzenhausen – Claudia Wagner

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