Triesdorf – Die Regierung von Mittelfranken organisierte zusammen mit dem Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Ansbach-Triesdorf am 24. Januar 2024 einen Austausch für Landwirte und Fachkräfte für Agrarservice im Fachzentrum für Energie und Landtechnik in Triesdorf. In beiden Berufen sind die Ausbildungszahlen in Mittelfranken stabil, allerdings ist zu beobachten, dass die Ausbildung immer häufiger abgebrochen wird. „Gründe dafür sind gesundheitliche Probleme, Schwierigkeiten in der Berufsschule oder falsche Vorstellungen vom Berufsbild“, so Gabriele Sichler-Stadler, Leiterin des Sachgebiets Bildung in der Land- und Hauswirtschaft bei der Regierung von Mittelfranken in ihrer Begrüßung.
Als Vertreter der beruflichen Bildung im Bereich Landwirtschaft an der Regierung von Mittelfranken appellierte Matthias Köhle an die Ausbilderinnen und Ausbilder, ihre Azubis in der Führung ihrer Berichtshefte zu unterstützen. Die Berichtsheftführung ist ein wichtiger Teil der Ausbildung und muss von den Ausbilderinnen und Ausbildern regelmäßig überprüft werden. „Deinen Berufsabschluss schaffen!“ – unter diesem Motto bietet die Bundesagentur für Arbeit die Möglichkeit der „Assistierten Ausbildung“. Mit diesem Programm können Lehrlinge während ihrer betrieblichen Ausbildung unterstützt werden, damit das Ausbildungsziel erreicht werden kann. Matthias Köhle verwies auch auf die Möglichkeit, Ausbildungsverträge online einzugeben und ermunterte die mittelfränkischen landwirtschaftlichen Ausbildungsbetriebe dazu, sich für den 2021 eingeführten Staatsehrenpreis für vorbildliche Ausbildung in Bayern zu bewerben. Mit dem Staatsehrenpreis werden Betriebe ausgezeichnet, die Maßstäbe in der Ausbildung junger Menschen setzen.
„117 tödliche Unfälle in der Landwirtschaft sind zu viel“, betonte Manfred Siemandel, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG), zu Beginn seiner Ausführungen zum Thema Arbeitssicherheit in landwirtschaftlichen Betrieben und Lohnunternehmen. 80 % der Unfälle werden durch menschliches Verhalten beeinflusst, deswegen sei die Vorbildwirkung in der Ausbildung zwingend notwendig. Die SVLFG steht als verlässlicher Partner den landwirtschaftlichen Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern beratend zur Seite. An vier Praxisstationen zu den Themen Maschinensicherheit, Umgang mit Chemikalien, Persönliche Schutzausrüstung, Arbeitsschutz im Betrieb und Waldarbeit konnten sich die Teilnehmer über die Neuerungen in der Unfallverhütung informieren.
Über Aktuelles aus der Berufsschule berichteten die Lehrkräfte Waldemar Hein und Stefan Weik vom Staatlichen Beruflichen Schulzentrum Ansbach-Triesdorf, über die Zusammenarbeit mit dem Fachzentrum für Energie und Landtechnik in Triesdorf informierte Franz Helme.
Die Ausbilder Cornelius May (Fachkraft Agrarservice) und Georg Neidlein (Landwirtschaft) zeigten an vielen praktischen Beispielen, wie gute Ausbildung gelingen kann. Berufsschule und betriebliche Ausbildung gehören zusammen – das ist das große Plus der dualen Ausbildung! Wie wichtig der regelmäßige Austausch und ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Ausbildern, Berufsschule und der zuständigen Stelle in der Verwaltung ist, machte die anschließende Diskussion deutlich.
Quelle: Regierung von Mittelfranken – Pressestelle